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Frühjahrstagungen zur Wittenberger Reformation

Die Entfaltung der Reformation mit ihren europäischen Wirkungen ist nicht auf einen einzelnen Akteur, nämlich den Reformator Martin Luther, zurückzuführen, sondern bedurfte weiterer Multiplikatoren. In Wittenberg hatte sich schon früh ein Reformatorennetzwerk gebildet, dessen Mitglieder in jeweils spezifischer Weise zur theologischen Profilbildung der Reformation und ihrer Ausstrahlung über die Grenzen der Stadt und des Kurfürstentums Sachsen hinaus beitrugen. Neben Luther kam Philipp Melanchthon eine herausragende Rolle zu; ein weiterer einflussreicher Akteur war Johannes Bugenhagen. Auch Nikolaus von Amsdorf, Justus Jonas, Johann Agricola, Caspar Cruciger, Georg Rörer, Georg Major und der Künstler Lucas Cranach d. Ä. trugen jeweils auf ihre Weise zur Entwicklung und charakteristischen Ausprägung der Reformation bei und entwickelten dabei durchaus eigenständige theologische Profile. 

Hier setzen die Wittenberger Frühjahrstagungen an. Es geht ihnen weniger um Bestandsaufnahme und »Bestandssicherung« bestehender Forschung, als vielmehr um eine forschungsperspektivisch neue Erschließung personen- und theologiegeschichtlicher Quellen im Kontext der historisch-politischen Entwicklungen, gesellschaftlichen Konstellationen und alltagsgeschichtlichen Bedingungen. Die regelmäßig im März in der Leucorea in Lutherstadt Wittenberg stattfindenden Konferenzen verstehen sich als »Arbeitsgespräche«, die zur Erprobung neuer Zugänge und zu offener interdisziplinärer Diskussion Gelegenheit bieten.


Organisatorin: Prof. Dr. Irene Dingel in Kooperation mit Prof. Dr. Armin Kohnle, Leipzig

XV. Tagung 2023: »Johann Agricola aus Eisleben (ca. 1494–1566). Vom Freund zum Gegner der Wittenberger« 


XIV. Frühjahrstagung 2020: »›An den Rand gedrängt – den Rand gewählt‹. Religiöse Selbst- und Fremdverortung im 16./17. Jahrhundert«


XIII. Frühjahrstagung 2019: Die Crucigers. Caspar d. Ä., Caspar d. J. und Elisabeth Cruciger in ihrer Bedeutung für die Wittenberger Reformation.
XII. Frühjahrstagung 2016: Wittenberg und der Beginn der Reformation.  
XI. Frühjahrstagung 2014: Johannes Mathesius (1504-1565)  
X. Frühjahrstagung 2012: Gute Ordnung. Ordnungsmodelle und Ordnungsvorstellungen im Zeitalter der Reformation.
IX. Frühjahrstagung 2010Philipp Melanchthon – ein europäischer Reformator
VIII. Frühjahrstagung 2008Der späte Bugenhagen. Wittenberger Bürger, Kirchenpolitiker, Theologe und Stadtpfarrer
VII. Frühjahrstagung 2007Nikolaus von Amsdorf zwischen Reformation und Politik
VI. Frühjahrstagung 2005: Politik und Bekenntnis. Die Reaktionen auf das Interim von 1548
V. Frühjahrstagung 2004: Rezeption und Verbreitung der Reformation am Beispiel von Johannes Mathesius (1505–1565)
IV. Frühjahrstagung 2003: Justus Jonas und seine Bedeutung für die Wittenberger Reformation 
III. Frühjahrstagung 2002: Kirche und Regionalbewusstsein im 16. Jahrhundert 
II. Frühjahrstagung 2001: Die Theologische Fakultät der Universität Wittenberg 1502–1602
I. Frühjahrstagung 2000: Georg Major (1502–1574)