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Jewish Self-Government in 18th/19th–Century Poland

Die Forschung zur jüdischen Autonomie im Polen des 18. und 19. Jahrhunderts wird im Rahmen eines englischsprachigen Quellenbandes durchgeführt (François Guesnet, Artur Markowski (Hrsg.), Critical and Annotated Source Reader on the History of Jewish Self-Government in Poland, Leiden: Brill). Dazu werden die wichtigsten Quellen zur jüdischen Autonomie in Polen und den seit 1772 entstehenden Teilungsgebieten bis 1815 zusammengestellt, kommentiert und annotiert. Dieser Zeitraum stellt einen wichtigen Übergang von der Frühen Neuzeit in die Moderne dar und hatte entscheidende Auswirkungen auf das jüdische Leben und die jüdische Selbstverwaltung in Ostmitteleuropa. Im Zentrum standen die Versuche der jeweiligen staatlichen Obrigkeiten die jüdische Bevölkerung (v.a. in den Teilungsgebieten) in die vorhandenen sozialen und politischen Systeme zu integrieren. Die entsprechenden Reformen griffen dabei in die innere Verfassung der jüdischen Gemeinden und die jüdische Selbstverwaltung ein. Ergänzend wird je ein Aufsatz zu dem Vergleichen jüdischer Rechtsverfassungen durch preußische Verwaltungsbeamte in den preußischen Teilungsgebieten zwischen 1772 und 1795 und zum Fortbestehen der Chewrot Kadischa, der jüdischen Beerdigungsbruderschaften, in Polen (v.a. Warschau) im 19. Jahrhundert entstehen.