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Zwischen theologischen Positionen und national-politischen Interessen. Katholische Bischöfe als Akteure der deutsch-französischen und deutsch-polnischen Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg (1945–1990)

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt untersuchte am Fallbeispiel katholischer Bischöfe die Zusammenhänge religiöser und politischer Faktoren in zwei bilateralen Versöhnungsprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg – dem deutsch-französischen und dem deutsch-polnischen.

Im Laufe der beiden Prozessen gerieten die Bischöfe nicht selten in Loyalitätskonflikte zwischen dem theologischen Versöhnungsgedanken einerseits und ihrer eigenen Einbindung in ein konkretes politisches, nationales und gesellschaftliches Umfeld andererseits. Daran lassen sich die Zusammenhänge von religiösen und politischen Faktoren der Versöhnung herausarbeiten. Sie werden am deutlichsten an den Unterschieden und Veränderungen im Umgang der Bischöfe in Deutschland (BRD, DDR), Frankreich und Polen mit der gemeinsamen christlichen Idee der Versöhnung sichtbar.

Im Projekt boteine vergleichende Analyse der beiden Versöhnungsprozesse im europäischen Kontext vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Die im Rahmen des Projekts unternommene Forschung zur Versöhnung als Konfliktlösungsstrategie gewinnt angesichts der heutzutage neu aufkommenden Spannungen in Europa an besonderer Relevanz.