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Das »ferne Kind« – Religiöses Engagement und die Globalisierung von Familie (1840–1930)

Organisiertes Helfen und die Bereitschaft, Opfer für das Wohlergehen Anderer zu bringen, waren in der Praxis stets auf konkrete Personengruppen ausgerichtet. Das von Katharina Stornig bearbeitete Forschungsprojekt basiert auf der Beobachtung, dass christliche Vereine in Deutschland seit der Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkt erfolgreich versuchten, eine besondere Solidarität ihrer Unterstützer mit geographisch fernen in Asien und Afrika herzustellen. Das Projekt untersucht dieses religiöse Engagement für »ferne Kinder« am Beispiel dreier transnationaler Vereine unterschiedlicher christlicher Konfession (Werk der Heiligen Kindheit, Norddeutsche Mission und St.‐Petrus‐Claver Sodalität). Ziel des Projekts ist es, die Vorgeschichte der internationalen Kinderhilfswerke des 20. Jahrhunderts zu beleuchten, die Bedeutung der globalen Verflechtungen dieser Vereine für die Geschichte des grenzüberschreitenden Helfens zu untersuchen und die besondere Rolle, die Kinder/Konstruktionen von Kindheit in diesem Kontext spielten, aufzuzeigen.