Europäisches Erbe auf der Weltbühne: Der Aachener Dom, westdeutsche Geschichtspolitik und die Anfänge der UNESCO Welterbe Liste
Das Projekt analysierte die Geschichte des Aachener Doms als Welterbestätte. Er wurde 1978 als erste bundesdeutsche Welterbestätte in die UNESCO Welterbeliste eingetragen. Das Forschungsprojekt untersuchte, welche
Bilder, nationale, transnationale und europäische Narrative in die Nominierung und Eintragung Eingang fanden und welche Rolle in diesem Kontext die in Aachen quasi omnipräsente Figur Karls des Großen spielte.Die Eintragung des Aachener Doms in die Welterbeliste wurde damit begründet, dass er die Vereinigung des „Westens“ sowie seine politische und religiöse Erneuerung unter Karl dem Großen symbolisiere. Der Dom und seine Geschichte wurden so zur Geburtsstätte Europas und gleichzeitig zum ideellen Vorläufer einer europäischen Einigung auf christlicher Basis stilisiert. Als Krönungskirche und bedeutendster Wallfahrtsort nördlich der Alpen bildete er so einen Bezugspunkt für den Gründungsmythos vom christlichen Abendland.


