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Neuigkeiten

17.03.2016

DARIAH-DE geht in die dritte Förderphase
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte und von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) koordinierte Verbundprojekt DARIAH-DE geht in die dritte Förderphase: Seit März 2016 wird das Projekt mit einer Fördersumme von insgesamt rund fünf Millionen Euro für drei weitere Jahre fortgesetzt.

Eine entsprechende Verlängerung erfährt auch das am IEG angesiedelte und von Dr.-Ing. Michael Piotrowski geleitete Teilprojekt »Nachhaltige Forschungsinfrastrukturen in der historischen Europaforschung«, das sich mit digitalen Methoden und Werkzeugen in den historisch arbeitenden Wissenschaften beschäftigt. In enger Zusammenarbeit mit historischen Forschungsprojekten und den DARIAH-DE-Partnern werden exemplarische Methoden und Werkzeuge für digitale historische und religionsgeschichtliche Forschung entwickelt. Schwerpunkte der Projektarbeit am IEG bildeten zuletzt die Konzeption von kontrollierten Vokabularen und Normdaten sowie die Entwicklung von Ansätzen zur Entdeckung von Korrelationen zwischen Personen, Orten, Daten und Ereignissen.

Seit 2011 entwickelt DARIAH-DE als nationales Teilprojekt des europaweiten Projekts DARIAH-EU (Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities) eine digitale Infrastruktur für die geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung in Deutschland mit insgesamt 15 Partnern, darunter Universitäten, Rechenzentren und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Das IEG setzt sich schon lange für innovative Open-Access-Publikationen, die Nutzung digitaler Möglichkeiten in der historisch arbeitenden Forschung und den Aufbau digitaler Forschungsinfrastrukturen ein. Neben der Beteiligung am Verbundprojekt DARIAH-DE seien EGO | Europäische Geschichte Online, IEG-MAPS (digitale historische Grundkarten im Open Access) sowie das Editionsprojekt »Controversia et Confessio« genannt. Seit kurzem treibt das IEG auch im Rahmen des »mainzed«, des Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, die Vernetzung im Bereich Digital Humanities am Wissenschaftsstandort Mainz voran.

»Wir wollen in der dritten Projektphase vor allem den in der vorherigen Projektphase entwickelten Prototyp eines Werkzeugs zur Untersuchung von Zusammenhängen zwischen historischen Personen, Orten und Ereignissen weiterentwickeln und auf weitere historische Forschungsfragen, insbesondere im Bereich der Ideengeschichte und der frühen Neuzeit, übertragen«, erläutert Projektleiter Dr.-Ing. Michael Piotrowski. »Unser Ziel dabei ist, ein möglichst breit einsetzbares Werkzeug für die digitale Forschung zu und mit Biografien bereitzustellen.« Um langfristig die Weiterentwicklung zu gewährleisten, strebt das Teilprojekt an, eine Gemeinschaft von Nutzern aufzubauen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Vermittlung der neuen Möglichkeiten in die Fachcommunity und die Aufnahme von Bedürfnissen und Anregungen; dabei sollen auch die bereits bestehenden Kontakte zu Nachbardisziplinen (wie etwa der Musikgeschichte oder der Politikwissenschaft) ausgebaut werden.

Für das Gesamtprojekt soll mit der Einrichtung einer zentralen Geschäftsstelle der Infrastruktur künftig der organisatorische Rahmen entstehen, um den nachhaltigen Betrieb von DARIAH-DE über die Projektlaufzeit hinaus langfristig zu ermöglichen. Weitere Informationen über das Projekt sind im Internet unter http://de.dariah.eu zu finden.