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04.01.2018

»Spagat als Lebensprinzip?« Heinz Duchhardt über Wege und Abwege des Historikers Martin Göhring
Heinz_Duchhardt_Martin_Göhring="margin-bottom:Heinz Duchhardt, ehemaliger Direktor der Abteilung für Universalgeschichte des Instituts für Europäische Geschichte, beschäftigt sich in seiner Biografie mit dem Leben und Wirken seines Amtsvorvorgängers Martin Göhring, der von 1951 bis zu seinem Tod 1968 gemeinsam mit Joseph Lortz das IEG leitete.

Martin Göhring gelangte über den zweiten Bildungsweg zum Studium im In- und Ausland und wurde 1932 mit einer Arbeit zur Französischen Revolution promoviert. Parteimitglied seit 1935, blieb er diesem Forschungsfeld auch nach der Habilitation als Hallenser Dozent und Professor an der Reichsuniversität Straßburg und über das Jahr 1945 hinaus treu, um erst Mitte der 1950er Jahre seinen Forschungsschwerpunkt radikal auf die deutsche Zeitgeschichte umzustellen. Seine wichtigsten wissenschaftlichen Positionen waren das Direktorat am Institut für Europäische Geschichte (seit 1951) und, nachdem alle seine Versuche gescheitert waren, eine Professur an einer württembergischen Universität zu erlangen, sein Lehrstuhl an der Universität Gießen (seit 1961).

In der jetzt erschienenen Biografie zeichnet Heinz Duchhardt die ungewöhnliche Karriere eines Mannes nach, der, auch wenn er keine unstrittige Führungsfigur seines Fachs war, den sozialen Aufstieg von ganz unten bis in die Beletage der akademischen Welt geschafft hat. Und dessen Karriere stellvertretend steht für die Wege, sich vom NS-System nicht völlig verbiegen zu lassen und nach 1945 wieder in den akademischen Betrieb einzusteigen.

Heinz Duchhardt
Eine Karriere im Zeichen der Umbrüche
Der Historiker Martin Göhring (1903–1968) in seiner Zeit
1. Auflage 2018
334 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-515-11966-5
Franz Steiner Verlag