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Neuigkeiten

16.02.2018

Neuerscheinung Robert Bernsee »Moralische Erneuerung«
Cover_Bernsee_MoralischeIn seiner Publikation befasst sich Robert Bernsee mit der wechselseitigen Beziehung von Korruption und Bürokratisierung in Bayern und Preußen während der sogenannten Sattelzeit 1780 bis 1820. Das neue Verständnis von Korruption als »moralisches Übel« Ende des 18. Jahrhunderts brachte auch in Deutschland den Ruf nach Verwaltungsreformen hervor, um die Korruption zu beheben. Das Buch thematisiert dabei die Herausbildung des modernen Korruptionsverständnisses in der Publizistik und dessen Etablierung als herrschendes Deutungsmuster. Dieses richtetet sich vor allem gegen die Verwaltungsstrukturen des Ancien Régime, das durch Patronage und Ämterverkauf und -vererbung geprägt war. Die Studie zeigt, dass in Bayern und Preußen das neue Korruptionsverständnis von den Reformern genutzt wurde, um ihre Verwaltungsreformen argumentativ zu begründen und schließlich durchzusetzen. Dies bedeutete jedoch nicht das Ende der überkommenden Praktiken. Insbesondere Patronage blieb bestehen, wenn auch in anderer Form.

Dr. Robert Bernsee war von 2013 bis 2014 Stipendiat am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte. Seit 2017 ist er Akademischer Rat auf Zeit am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen.

Robert Bernsee
Moralische Erneuerung
Korruption und bürokratische Reformen in Bayern und Preußen, 1780–1820
1. Auflage 2018
440 Seiten gebunden
ISBN 978-3-525-10144-5
Vandenhoeck & Ruprecht