31.07.2018

»Politische Netzwerke« - Neuer EGO-Beitrag von Andreas Fahrmeir erschienen

Länderübergreifende politische Netzwerke gewannen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert in Europa an Bedeutung. Andreas Fahrmeir erläutert in seinem EGO-Beitrag die Grundlagen und Voraussetzungen für diese Entwicklung. Dabei geht der Autor insbesondere auf mediale Innovationen und die Verkürzung der Kommunikationswege ein, die eine wachsende Verbreitung von Büchern, Zeitschriften und Pamphleten ermöglichten und somit auch eine Diskussion politischer Grundsatzfragen. Ausgangspunkt für eine neue Phase europaweiter politischer Netzwerke war die Französische Revolution. Im Kontext der Netzwerke thematisiert Fahrmeir außerdem die Strukturen und Machtpositionen konservativer Überzeugungen, liberaler Vorstellungen und sozialistischer Programme. Die unterschiedlichen politischen Programme führten auch zu unterschiedlichen Kommunikations- und Organisationsformen der politischen Netzwerke. Je nach politischer Ausrichtung wurden die Netzwerke gefördert, toleriert oder verfolgt. Fahrmeir zeigt die verschiedenen Wirkungsweisen der Gruppierungen in Europa auf und diskutiert anschließend den Umfang und die Grenzen der politischen Netzwerke.

Andreas Fahrmeir ist Professor für Neuere Geschichte mit Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt.