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Neuigkeiten

31.07.2015

400 Jahre »Domus Universitatis«
Am 31. Juli 1615, dem Fest des heiligen Ignatius von Loyola, wurde der Grundstein für den Bau der Alten Universität Mainz gelegt.

Zwischen 1615 und 1618 unter Kurfürst Johann Schweikardt von Kronberg erreichtet, beherbergte der am Höfchen angesiedelte vierstöckige Renaissance-Bau ursprünglich die Philosophische und Theologische Fakultät sowie das Jesuitengymnasium (daher rührt die Verbindung zu Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens). Heute sind dort das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte sowie das Journalistische Seminar der Johannes Gutenberg-Universität beheimatet.

Die herausragende Stellung im Mainzer Stadtbild verdankte die Domus Universitatis vor allem den beiden Dachreitern, die 1793 bei der Beschießung der französisch besetzen Stadt einem Brand zum Opfer fielen. Nach der Instandsetzung diente das Gebäude als Kaserne, bis es ab 1889 als Schul- und Ämterhaus genutzt wurde.

Bei den Luftangriffen der Alliierten am 12./13. August 1942 brannte das Gebäude erneut aus. Verschont wurden lediglich die Außenmauern sowie die beiden Renaissance-Portale des Aschaffenburger Bildhauers Johannes Juncker. Der Wiederaufbau 1952 sah aus Kostengründen die Errichtung nur eines Dachreiters vor. Dieser musste 1998 wegen Baufälligkeiten entfernt werden. Die Sanierung des Daches 2005 wurde genutzt, um das Gebäude in seinen ursprünglichen Zustand mit zwei Dachreitern zu versetzen.

Heute dient die Domus Universitatis dem Journalistischen Seminar der JGU und dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte als Forschungs- und Arbeitsstätte. Neben Büro- und Seminarräumen befinden sich im Haus eine gut ausgestattete Bibliothek, die mit ca. 87.000 Titeln Literatur zur Geschichte Europas seit der Mitte des 15. Jahrhunderts beinhaltet, sowie das Stipendiatenwohnheim des Instituts. In dem Konferenzraum finden regelmäßig öffentliche Veranstaltungen zu wissenschaftlichen Themen statt.

Im Rahmen des diesjährigen Wissenschaftsmarkts (12. – 13. September) vermitteln die beiden Institute mit Hilfe einer gemeinsam erstellten Bildsequenz einen visuellen Eindruck der Geschichte der Domus Universitatis. Zudem wird es Stadtführungen zum Thema »400 Jahre Domus Universitatis« geben.