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Veranstaltungen

03.05.2016 18:30 Uhr

Buchpräsentation »Verständigung und Versöhnung nach dem ›Zivilisationsbruch‹? Deutschland in Europa nach 1945«
Herausgeber: Prof. Dr. Corine Defrance, Prof. Dr. Ulrich Pfeil Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Konferenzsaal, Alte Universitätsstr. 19, 55116 Mainz Mit Prof. Dr. Irene Dingel, Mainz, und Prof. Dr. Michael Kißener, Mainz. Mit Kurzberichten der Mainzer Autorinnen Frau Tanja Herrmann, Frau Dr. Pia Nordblom und des Mainzer Autors Dr. Andreas Linsenmann. Moderation: Prof. Dr. Irene Dingel Im Jahre 1945 stand Deutschland als ohnmächtiges und geächtetes Objekt vor den Scherben seiner Politik. Rassischer Weltanschauungskrieg und systematische Vernichtung der europäischen Juden waren ein zivilisatorischer Bruch und belegten die Deutschen mit einer moralischen Schuld. So ist die deutsche Nachkriegsgeschichte vor allem die Geschichte des schwierigen Umgangs mit einer verbrecherischen Vergangenheit. Für die Deutschen galt es, das Vertrauen seiner Nachbarn (zurück-) zu gewinnen, um den Weg zurück in den Kreis der zivilisierten Völker zu finden. Aus Politik und Zivilgesellschaft kamen schnell erste Initiativen, die auf Verständigung und Versöhnung abzielten. Mentale Demobilisierung und Abbau von Feindbildern gehörten zu den Aufgaben, um nach dem Krieg ein friedvolles Miteinander in Gegenwart und Zukunft herzustellen. In einer breiten Gesamtschau versucht dieser Band zu beleuchten, wie über symbolische Gesten, an Erinnerungs- und Gedenkorten, durch Organisationen und Institutionen, über Aktionsfelder und Handlungsformen, bisweilen unter wissenschaftlicher Anleitung, Prozesse eingeleitet wurden, die in den meisten Fällen – aber nicht immer – zur Verständigung zwischen den Deutschen und ihren Nachbarn beitrugen. Dabei zeigen die Beiträge sehr eindringlich, dass Versöhnung nicht „besiegelt“ werden kann, sondern eine nie endende politische, soziale und kulturelle Arbeit darstellt. Corine Defrance ist Professorin für Zeitgeschichte am Centre national de la recherche scientifique (SIRICE, Paris). Sie forscht vorrangig zu den deutsch-französischen Beziehungen, zu Bildung und Erziehung in Deutschland und Frankreich sowie zu Versöhnungsprozessen in Europa. Ulrich Pfeil ist Professor für Deutschlandstudien an der Université de Lorraine, Metz. Seine Forschungen konzentrieren sich auf die Geschichte Deutschlands, der deutsch-französischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert sowie auf die politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Folgen des Kalten Krieges in Europa. Cover_Defrance,

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