Europa-Forum
Europa-Forum: Perspektiven und Debatten
Im Europa-Forum verknüpft das IEG die Reflexion übergreifender Forschungsperspektiven mit aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten. Als institutsübergreifender Denk- und Kommunikationsraum befördert das Europa-Forum die Vernetzung der am IEG Forschenden und konzipiert den Transfer ihrer Forschungsergebnisse – innerhalb des Instituts, in der internationalen Academic Community und in der Gesellschaft.
Aktivitäten und Formate
Kommunikation und Vernetzung innerhalb des IEG
(zwischen den Arbeitsbereichen sowie zwischen den am IEG Beschäftigten, seinen internationalen Gästen und den externen Kooperationspartnern)
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IEG-Forschungskolloquium zur Diskussion individueller Forschungsprojekte
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MasterClasses zu Grundfragen der historischen Europa-Forschung
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Werkstattgespräche zu aktuellen Forschungsdebatten
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Arbeitsgruppen zu bereichsübergreifenden Forschungsperspektiven
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Programmkonferenzen und Klausurtagungen zur Weiterentwicklung des Programms
Internationale Vernetzung und Dissemination
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IEG-Beiträge zum Leibniz-Forschungsverbund »Wert der Vergangenheit«, u.a.:
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Sektionen auf der Jahreskonferenz des Forschungsverbunds (»Raum-Zeitenwende des Anthropozäns«)
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3. Workshop der Reihe »Nach der Eroberung: Das Osmanische Reich und das spanische Imperium im Vergleich (Geschichte und Erinnerung)«
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Workshop »Europäische Geschichte(n) der Ukraine. Vom Wert und den Werten einer europäischen Vergangenheit« [Link zu Veranstaltungsseite setzen]
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Weiterentwicklung von »EGO | Europäische Geschichte Online«
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Jahrbuch für Europäische Geschichte | European History Yearbook
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Publikation des Bandes »Shades of Blue: Claiming Europe in the Age of Disintegration« (Hg. Gregor Feindt u.a.) mit begleitender Konferenz
Transfer in die Gesellschaft
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Diskussion und Evaluierung abgeschlossener und laufender Transferaktivitäten
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Konzeption neuer Transferformate unter Aufnahme von Impulsen aus den Arbeitsbereichen Gesellschaft, Religion und Digitalität
Ziele
Im Europa-Forum verknüpft das IEG die Reflexion übergreifender Forschungsperspektiven mit aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten. Als institutsübergreifender Denk- und Kommunikationsraum befördert das Europa-Forum die Vernetzung der am IEG Forschenden und konzipiert den Transfer ihrer Forschungsergebnisse – innerhalb des Instituts, in der internationalen Academic Community und in der Gesellschaft.Im Zentrum stehen Grundfragen der historischen Europa-Forschung und ihrer gesellschaftlichen Verankerung. Im Europa-Forum hinterfragt das IEG die Europa normativ eingeschriebenen und regelmäßig universalisierten Werte und Wesenszüge sowie die europäischen »Sonderwege« (etwa bei der Entwicklung von Pluralität und Pluralismus). Damit verbunden ist eine de-essentialisierende Perspektive auf »Religion«, welche die Frage nach der Bedeutung von Religion – als Konstruktion und Mobilisierung – in verschiedenen Handlungskontexten jeweils neu stellt, anstatt sie vorauszusetzen oder auszuschließen. Damit historisiert das IEG die Verbindung von Europa und Religion und die Denkfigur des »christlichen Europa«. Eine weitere Grundfrage ist das Verhältnis von Temporalität und Spatialität in der histor(iograph)ischen Konstruktion Europas, indem beispielsweise die für die Arbeitsbereiche relevanten Epochenbezeichnungen – wie Neuzeit, Moderne oder Anthropozän – auf ihre normativen, teleologischen und eurozentrischen Konnotationen befragt werden, etwa durch den Vergleich inner- und außereuropäischer Periodisierungen und Raumordnungen. Daran anschließend, lassen sich im Europa-Forum räumlich-kategoriale Ein- und Entgrenzungen Europas thematisieren, wie sie zum Beispiel in der Anthropozän-Debatte und im Zuge der Digitalisierung sichtbar werden.
Bei der Diskussion solcher und anderer Grundfragen reflektiert und formuliert das IEG im Europa-Forum seinen historisch-wissenschaftlichen Beitrag zur Verortung und Rolle Europas in der Welt. Im diachronen Vergleich bestimmen die Beteiligten jeweils Nähe und Distanz zwischen aktuellen gesellschaftlichen Debatten und den vielgestaltigen historischen Problemkonstellationen, die in den Arbeitsbereichen untersucht werden – mit Blick etwa auf soziale Ungleichheit und Resilienz, Menschenbild und Wertebasis oder Wissensproduktion und -distribution in europäischen Gesellschaften. Hierbei verknüpft das Europa-Forum die unterschiedlichen Zugänge der drei Arbeitsbereiche Gesellschaft, Religion und perspektivisch Umwelt sowie der übergreifenden methodischen Frage nach der digitalen Transformation der historischen Forschung. Zugleich wird im Europa-Forum vergleichend erörtert, wie sich die Vorstellungen von dem, was »Gesellschaft«, »Religion« und »Umwelt« ausmacht, historisch wandelten, und wie diese Felder in den jeweiligen Handlungskontexten miteinander verflochten waren – wie also zum Beispiel Konzepte sozialer Ordnungen oder Mensch-»Umwelt«-Beziehungen mit religiösen Kategorien interagierten.