Auf der Suche nach einer neuen internationalen humanitären Ordnung: der Ägyptische Rote Halbmond (1948–1973)

Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung als internationale Organisation ist ein besonders lohnender Untersuchungsgegenstand, zumal sich der Nahe Osten als Schwerpunkt humanitärer Aktivitäten nach 1945 herauskristallisierte. Der Ägyptische Rote Halbmond nahm dabei eine wichtige Rolle als nationaler, aber auch regionaler humanitärer Akteur wahr, der maßgeblich dazu beitrug, dass sich das Internationale Komitee des Roten Kreuzes massiv in Frage stellte und neu auszurichten versuchte. Das zeigte sich zum Beispiel an einer stärkeren Wahrnehmung nichteuropäischer Einflüsse auf das Völkerrecht.