• de
  • en

Wirtschaft, Verwandtschaft und jüdische Politik: Die Geschichte der Wertheimer-Familie (ca. 1650–1900)

Samson Wertheimer (1658–1724) und in der Nachfolge seine Söhne und Enkel waren seit Ende des 17./ zu Beginn des 18. Jahrhunderts als »Faktoren« am Wiener Hof und für andere europäische Fürstentümer tätig.
In der jüdischen Gemeinschaft wirkten die Wertheimers als Shtadlanim (Fürsprecher); Samson Wertheimer zudem als Rabbiner von Eisenstadt und ungarischer Landesrabbiner. Zugleich förderte die Familie über Generationen mittels ihrer Ämter und Funktionen wohltätiges Engagement (hebr. Tzedakah) in der jüdischen Gemeinschaft, indem sie vor allem in Europa und im Heiligen Land Stiftungen für Arme, Witwen, Waisen sowie Einrichtungen jüdischen Lernens unterstützte. Am Beispiel der Wertheimer-Familie stehen jüdische Solidarität und Differenzerfahrung, Strategien und Praktiken von Shtadlanut (Fürsprache) und Wohltätigkeit von Juden und insbesondere ihr Wandel im Verlauf und unter Einfluss der europäischen Neuzeit im Mittelpunkt der Untersuchung.