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06.11.2019

Neuerscheinung: »Kreisau │ Krzyżowa. 1945 – 1989 – 2019« von Gregor Feindt und Waldemar Czachur
Heute ist das niederschlesische Kreisau (polnisch: Krzyżowa) ein Ort der Begegnung. Doch das war nicht immer so. Während des Zweiten Weltkriegs traf sich hier um Helmuth James von Moltke der »Kreisauer Kreis«, eine Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime, die für ein demokratisches Deutschland nach Hitler plante. Nach dem Krieg wurde das deutsche Kreisau zum polnischen Krzyżowa, seine deutschen Bewohner flohen und wurden vertrieben. Polen, ehemalige Zwangsarbeiter oder aus anderen Teilen des Landes, mussten sich hier ansiedeln und eine neue Heimat finden.

30 Jahre nach der geschichtsträchtigen »Versöhnungsmesse« im November 1989, an der Bundeskanzler Helmut Kohl und der polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki drei Tage nach dem Berliner Mauerfall teilnahmen, schildern Waldemar Czachur und Gregor Feindt in ihrem zweisprachigen Buch »Kreisau │ Krzyżowa. 1945 – 1989 – 2019« die Geschichte eines Ortes zwischen Deutschland und Polen.

Dabei wandeln sie auf den Spuren der Personen, die diesen Ort geprägt haben und die ihn nach 1945 zu einem Ort der Begegnung machten – wie zum Beispiel den überlebenden Mitgliedern des Kreisauer Kreises, Bürgerrechtlern in der DDR, oder dem polnischen Klub der katholischen Intelligenz im nahegelegenen Breslau. Lebensnah und anschaulich durch Fotos, Karten und historische Dokumente illustriert, präsentiert das Buch, wie das Dorf unterschiedliche Menschen aus beiden deutschen Staaten und Polen zusammenbrachte und liefert einen Einblick in die deutsch-polnischen Beziehungen von 1945 bis heute. »Kreisau │ Krzyżowa. 1945 – 1989 – 2019« ist die Chronik einer Verwandlung: der Verwandlung eines unscheinbaren Dorfes hin zu einer Stätte der Versöhnung und europäischer Begegnung.

Gregor Feindt ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz­Institut für Europäische Geschichte in Mainz. Er befasst sich mit der Geschichte Ostmitteleuropas im 20. Jahrhundert, insbesondere Polens und der ehemaligen Tschechoslowakei. Von 2003 bis 2004 leistete er einen einjährigen Freiwilligendienst in der Stiftung Kreisau und ist seit 2007 in verschiedenen Stiftungsgremien aktiv.

Waldemar Czachur ist Germanist und Professor an der Universität Warschau. Er forscht im Bereich der Diskursanalyse, insbesondere zu Erinnerungskulturen in Polen und Deutschland. 1998 kam er erstmals mit einem internationalen Studentenaustausch nach Kreisau und engagiert sich seit 2007 ehrenamtlich für die Stiftung Kreisau.