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Neuigkeiten

18.03.2020

Neuer EGO-Beitrag: »Der deutsch-dänische Grenzraum« von Oliver Auge
Auf Europäische Geschichte Online (EGO) ist unter Herausgabe des IEG ein neuer Beitrag erschienen: »Der deutsch-dänische Grenzraum« von Oliver Auge.

Der deutsch-dänische Grenzraum gilt heute als europaweites Vorbild im Umgang mit nationalen Minderheiten und Musterbeispiel eines dauerhaften Grenzfriedens. Doch das war nicht immer so.

Erst die Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955 schufen die dafür notwendigen nachhaltigen Voraussetzungen. Davor war der Grenzraum seit 1864 von schweren Spannungen und der gegenseitigen Ausgrenzung der nationalen Minderheiten geprägt.
Die ersten Spuren einer Grenzziehung zwischen einem dänischen und einem fränkischen, später deutschen Machtbereich finden sich im Jahr 811. Dieser Grenzverlauf war zunächst aber sicher weitaus weniger linear und statisch, als es die seinerzeitige Orientierung an der Eider suggeriert und die nachfolgende Grenzrezeption glauben machen wollte. Vielmehr scheint die Vorstellung von einem breit angelegten Grenzsaum (engl. boundary oder border region) angemessen, der den deltaartigen Mündungsbereich der Eider mit seinen ausgedehnten, sumpfartigen Uferniederungen widerspiegelte.

Oliver Auge ist Professor für Regionalgeschichte mit dem Schwerpunkt Schleswig-Holstein am Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Abbildung: Bismarckturm auf dem Knivsberg. Archiv der Knivsberggesellschaft, 1905. Gemeinfrei. Wikimedia Commons.