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Neuigkeiten

14.05.2020

Neuer EGO-Beitrag: »Globale Gesundheit im kolonialen Zeitalter: Die Expansion europäischer Medizin« von Walter Bruchhausen
Auf Europäische Geschichte Online (EGO) ist unter Herausgabe des IEG ein neuer Beitrag erschienen: »Globale Gesundheit im kolonialen Zeitalter: Die Expansion europäischer Medizin« von Walter Bruchhausen.

Die heute weltweite Verbreitung des europäischen Medizintyps vollzog sich seit der Frühen Neuzeit vor allem durch Handelsniederlassungen, christliche Mission und koloniale Eroberung. Der Überlegenheitsanspruch entwickelte sich jedoch erst mit Erfolgen der naturwissenschaftlich orientierten Medizin des späten 19. Jahrhunderts, nicht zuletzt der bakteriologisch betriebenen Tropenmedizin. Zuvor galt andere Heilkunde sogar potenziell als lokal überlegen. Bei den Motiven dominierte bis dahin Gesundheit des eigenen Personals. Erst die kolonialwirtschaftliche Erschließung um 1900 motivierte mehr Seuchenschutz für einheimische Bevölkerungen europäischer Kolonien. Seit ca. 1930 folgte die mit dem Entwicklungsauftrag verbundene Ausdehnung auch der kurativen Versorgung, zunehmend mit einheimischem Gesundheitspersonal, aber noch lange rassistisch geprägt.

Bei den Motiven dominierte bis dahin Gesundheit des eigenen Personals. Erst die kolonialwirtschaftliche Erschließung um 1900 motivierte mehr Seuchenschutz für einheimische Bevölkerungen europäischer Kolonien. Seit ca. 1930 folgte die mit dem Entwicklungsauftrag verbundene Ausdehnung auch der kurativen Versorgung, zunehmend mit einheimischem Gesundheitspersonal, aber noch lange rassistisch geprägt.

Prof. Dr. Walter Bruchhausen leitet die neue Abteilung für „Global Health“ am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn.