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Neuigkeiten

01.09.2025

Neuerscheinung: »Revolutionäre Familien« – Ein neuer Blick auf transatlantische Leben deutscher Revolutionsflüchtlinge
175 Jahre nach dem Scheitern der Deutschen Revolution 1848/49 werden die Schicksale der deutschen Revolutionsflüchtlinge immer noch als zwei getrennte Leben erzählt: einerseits die Leben gescheiterter Revolutionär:innen, gezwungen, aus Europa zu fliehen, andererseits die Leben von Deutschamerikaner:innen, der sogenannten »Forty-Eighters«, die während des amerikanischen Bürgerkriegs für die Abschaffung der Sklaverei kämpften.
Sarah Panters druckfrische Habilitationsschrift »Revolutionäre Familien. Die transatlantischen Leben der ‚Achtundvierziger/Forty-Eighters‘, 1848/49–1914« bietet eine innovative Perspektive auf die Verbindung von Familie, Mobilität und politischem Selbstverständnis in der transatlantischen Migration.

Die übergeordnete Forschungsfrage des Projekts verhandelt die Bedeutung von „Familie“ für die Handlungsmacht deutscher Revolutionsflüchtlinge während der transatlantischen Migration im „langen“ 19. Jahrhundert.

Die Analyse der transatlantischen Leben deutscher Revolutionsflüchtlinge zeigt, dass Mobilität, Familie und politisches Selbstverständnis eng miteinander verknüpft waren und nur in ihrem Zusammenwirken verstanden werden können. Durch die Berücksichtigung multipler Zugehörigkeiten, grenzüberschreitender Mobilitätspotentiale und revolutionärer Selbstinszenierungen, ermöglicht die Studie es, abstrakte Grundannahmen über die Gruppe politischer Flüchtlinge mit deren individuellen Erfahrungen zu konfrontieren. Dies bietet neue Erkenntnisse für die Migrations-, Politik-, Geschlechter- und Generationengeschichte, die helfen können, gegenwärtige Herausforderungen und Chancen für Migrationsgesellschaften und Demokratien zu erfassen.

PD Dr. Sarah Panter ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) und lehrt als Privatdozentin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.