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Dr. Andrea Rehling

Assoz. Wissenschaftlerin, Projekt UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe

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Zur Person:

Andrea Rehling leitete zwischen 2013 und 2016 das Forschungsprojekt »Wissen der Welt - Erbe der Menschheit: Die Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO«, aus Mitteln des Leibniz-Wettbewerbs unter der Förderlinie 2: Besonders innovative und risikoreiche Vorhaben finanziert wurde. Sie hat Geschichte, Politikwissenschaft und Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum studiert. 2009 wurde sie an der Eberhard Karls Universität mit einer Arbeit zum deutschen Korporatismus zwischen 1880 und 1980 promoviert. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin in Tübingen, an der Universität Mannheim und Junior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg des Exzellenzclusters »Kulturelle Grundlagen von Integration« der Universität Konstanz. 2016 und 2017 war sie Visiting Fellow am Europainstitut der Universität Basel. Seit Februar 2018 ist Andrea Rehling Geschäftsführerin des Jakob-Fugger-Zentrums der Universität Augsburg.

Fellowships:

2012/2013 Junior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg des Exzellenzclusters »Kulturelle Grundlagen von Intergration« der Universität Konstanz
2011 Gerald D. Feldman-Reisebeihilfen der Stiftung Deutsche Historische Institute im Ausland
2010 Karl-Ferdinand-Werner-Fellow am Deutschen Historischen Institut Paris

Mitgliedschaften:

Arbeitskreis für kritische Unternehmensgeschichte (Akku) e.V.
Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) e.V.
Verband Baden-Württembergischer Wissenschaftlerinnen (VBWW)
European Society for Environmental History (ESEH)
European Network in Universal and Global History (ENIUGH)

Forschungsschwerpunkte:

Andrea Rehling ist Zeithistorikerin und beschäftigt sich insbesondere mit der globalen und transnationalen Geschichte des 20. Jahrhunderts mit besonderem Schwerpunkt auf den internationalen Beziehungen und internationalen Organisationen. Sie interessiert sich für Ideengeschichte sowie Wahrnehmungen und Handlungsmöglichkeiten in der Geschichte. Im Mittelpunkt ihrer bisherigen Forschung standen mit dem Korporatismus industrielle und Arbeitsbeziehungen in Deutschland, Kultur- und Umweltgeschichte. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt greift sie die Debatten in der Zeitgeschichtsforschung darüber auf, inwieweit die 1970er und 1980er Jahre als Zäsur zu betrachten sind. Sie werden als Vorgeschichte der Gegenwart gelesen, zum Initiationsmoment einer globalisierten Welt erklärt oder läuten den "Abschied vom Nationalstaat" ein. Sie gelten aber auch als Ursprung eines neuen ökologischen Bewusstseins oder als Beginn neuer kultureller Selbstverortungen. Das Forschungsprojekt zur Geschichte des UNESCO-Welterbeprogramms schließt an diese Beobachtungen an und macht sie zum Teil seiner Fragestellung: Es nutzt eine spezifische Form des Regierens als Sonde, um Veränderungen von Strukturen, Institutionen und Akteuren, aber auch Wahrnehmungen und Handlungsmöglichkeiten zu analysieren. Es gewährt so neue Einblicke in die "Verwandlungen" von Staatlichkeit und Politik sowie Kultur und Natur, Materialität und Temporalität seit den 1970er Jahren.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Kultur- und Naturerbe, in: Martin Sabrow/ Achim Saupe (Hg.): Handbuch Historische Authentizität (=Wert der Vergangenheit ; 5), Göttingen 2022, S. 259–268.
UNESCO World Heritage and Global Publics between 'Mankind', Global Minds, and World Opinion, in: Jürgen Osterhammel/ Valeska Huber (eds.): The Global Public: Its Power and its Limits (=Studies of the German Historical Institute London). Oxford 2020, S. 285–312.
Protokollen auf der Spur –Neue Zugänge zu Kommunikation und Kultur in Organisationen (gemeinsam mit Esther Möller), in: Menja Holtz/ Esther Möller/ Franziska Torma (Hg.): Auf der Spur der Dinge. Materialität in der interkulturellen Begegnung (=Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte 66/2, 2016). Köln/ Wien/ Weimar 2017, S. 245-268.
Kosmopolitische Geschichtsschreibung und die Kosmopolitik des UNESCO Weltkultur- und Naturerbes, in: Bernhard Gißibl/ Isabella Löhr (Hg.): Bessere Welten.Kosmopolitismus in den Geschichtswissenschaften. Frankfurt a. M. 2017, S. 373-401.
Historische Authentizität jenseits von „Original“ und „Fälschung“. Ästhetische Wahrnehmung - gespeicherte Erfahrung - gegenwärtige Performanz (gemeinsam mit Johannes Paulmann), in: Martin Sabrow/ Achim Saupe (Hg.): Historische Authentizität. Göttingen 2016, S. 91-125.
Global Commons im 20. Jahrhundert: Entwürfe für eine globale Welt (= Jahrbuch für Europäische Geschichte/ European History Yearbook, Bd. 15). München 2014, hg. Gemeinsam mit Isabella Löhr.
Konfliktstrategie und Konsenssuche in der Krise. Von der Zentralarbeitsgemeinschaft zur Konzertierten Aktion ( = Historische Grundlagen der Moderne, Bd. 3). Baden-Baden 2011.

Forschungsprojekte:

Das Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO: Kosmopolitisierung des kollektiven Gedächtnisses

Das Projekt im Gesamtvorhaben »Wissen der Welt - Erbe der Menschheit: Die Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO« befasst sich mit der Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO insgesamt. Es schreibt die Gründungsgeschichte bis zum Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes von 1972 und widmet sich dem Antragsverfahren und der Aufnahme in die Welterbeliste bis 1994.

Wissen der Welt - Erbe der Menschheit: Die Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO

Das Forschungsprojekt nutzte mit dem UNESCO Welterbeprogramm eine spezifische Form des Regierens als Sonde, um Veränderungen von Strukturen, Institutionen und Akteuren, aber auch Wahrnehmungen und Handlungsmöglichkeiten in der Kultur- und Naturpolitik seit den 1970er und 1980er Jahren zu untersuchen. Gleichzeitig analysierte es die Genese des UNESCO-Welterbes erstmals auf der Grundlage historischer Quellen.