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Veranstaltungen

05.03.2020 12:00 Uhr

Workshop »Globale Frühneuzeit? 3. Mainzer Arbeitsgespräch zur Geschichte Europas«
Die aktuell boomende Disziplin der »Globalgeschichte« konzentriert sich auf die vermeintliche Hochphase der Globalisierung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ziel des Workshops ist es, über Chancen und Grenzen globalgeschichtlicher Ansätze innerhalb der Frühneuzeitforschung zu diskutieren und einen Dialog über Epochen und Disziplinen hinweg anzustoßen. Veranstaltungsort: Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz, Alte Universitätsstraße 19, 55116 Mainz In der Geschichtswissenschaft ist man sich weitgehend einig, dass die Grundlagen für jene Phänomene, die heute unter dem Lemma »Globalisierung« diskutiert werden, in der Frühen Neuzeit gelegt wurden, wobei der europäischen Expansion eine Schlüsselrolle zukam. Die aktuell boomende Disziplin der »Globalgeschichte« konzentriert sich jedoch – zumindest im deutschsprachigen Raum – vornehmlich auf die vermeintliche Hochphase der Globalisierung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ziel des geplanten Workshops ist es, über Grenzen und Chancen globalgeschichtlicher Ansätze innerhalb der Frühneuzeitforschung zu diskutieren und damit zugleich einen Dialog über Epochen- und Disziplingrenzen hinweg anzustoßen. Damit möchten wir zunächst zur Selbstverständigung innerhalb der deutschsprachigen community beitragen, weshalb die Diskussions- und Arbeitssprache Deutsch ist und auch die Teilnehmer*innen überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum stammen werden. Drei Themenfelder sollen dabei im Mittelpunkt stehen: 1. Periodisierung Jenseits der Frage, wann die Globalisierung denn nun einsetzte oder welche Phasen dabei zu unterscheiden sind, bieten globalgeschichtliche Ansätze die Chance bzw. stellen Historiker*innen vor die Herausforderung, (west)europabezogene Epocheneinteilungen zu hinterfragen. Es wäre also darüber zu diskutieren, inwieweit eine Provinzialisierung Europas im Rahmen einer globalen Verflechtungsgeschichte uns dazu zwingt, über neue, alternative Periodisierungen nachzudenken und alte, für das Selbstverständnis des Fachs wie auch für die Struktur von Hochschulen und Forschungseinrichtungen relevante Kategorien aufzugeben. 2. Macht – (Un)gleichheit: von der »Expansion« zum »Flow«? In der Globalgeschichtsschreibung ist derzeit viel von flows bzw. von der Zirkulation von materiellen und immateriellen Gütern und Personen die Rede. Es wäre zu fragen, inwieweit dieser postkolonial geschärfte Blick die agency der Subalternen, entgegen der ursprünglichen Intention, nicht ausblendet. Ferner treten dabei Machtasymmetrien, die eine gewichtige Rolle spiel(t)en, in den Hintergrund, so dass bisweilen die die zugrundeliegenden, zum Teil bis heute wirksamen kolonialen Machtverhältnisse nicht mehr reflektiert werden. 3. Konzeptionelle Neuerungen, Methoden: Was ist (wirklich) neu? Inwieweit, auch darüber möchten wir diskutieren, hat die globalgeschichtliche Wende zu einer Erweiterung oder Erneuerung unseres toolkits beigetragen? Zugespitzt gefragt: Verfügt die Globalgeschichte überhaupt über eigene Methoden oder definiert sie sich nicht eher über ihren Gegenstand? Zentrale Einsichten etwa der Mikrogeschichte, des cultural turn oder der histoire croisée scheinen durch globalgeschichtliche Ansätze zwar bekräftigt zu werden, ohne dass diese aber eine eigene, spezifische globalgeschichtliche Arbeitsweise entwickelt hätte. Im Mittelpunkt des Workshops soll die intensive Diskussion stehen. Daher erwarten wir keine Vorträge. Stattdessen werden zu jedem der drei Themenfelder vorab ein oder zwei gemeinsame Texte als Diskussionsgrundlage unter den Teilnehmer*innen verschickt, die dann auf dem Workshop von jeweils zwei Kolleg*innen in Form von kurzen Impulsreferaten (max. 10 Minuten) kommentiert werden soll. Am Ende sollen die Diskussionen über die einzelnen Themenfelder in einer Schlussdiskussion zusammengeführt werden, die wiederum durch zwei kommentierende Impulsreferate eingeleitet wird. Die Veranstaltung richtet sich an ein interessiertes Fachpublikum. Um Anmeldung bis zum 26.02.2020 wird gebeten (ieg4@ieg-mainz.de). Bild: Los tres mulatos de Esmeraldas. Andrés Sánchez Galque. 1599. Wikimedia Commons. << https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Los_tres_mulatos_de_Esmeraldas_(S%C3%A1nchez_Galque).jpg | https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Los_tres_mulatos_de_Esmeraldas_(S%C3%A1nchez_Galque).jpg | _new >>.

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