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Veranstaltungen

02.11.2020 - 03.11.2020

Konferenz »Einheit und Vielheit – Europa pluralisieren?«
Teil I der Konferenzreihe »Ein Europa der Differenzen« (2020–2022) In den Jahren 2020 bis 2022 veranstaltet das IEG die Konferenzreihe »Ein Europa der Differenzen«, mit der wesentliche Ergebnisse des laufenden Forschungsprogramms zum Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit mit internationalen Expertinnen und Experten diskutiert und so neue Forschungsperspektiven aufgezeigt werden sollen. Den Auftakt bildet Die Konferenz findet digital statt. Mit dem Problem von »Einheit und Vielheit« widmet der 1. Teil der Konferenzserie sich einer Kernfrage des europäischen Umgangs mit Differenz. Dieser soll, wie der Untertitel »Europa pluralisieren?« anzeigt, zugleich als Forschungsperspektive und als historischer Gegenstand verstanden werden. Zum einen sollen die gegenwärtigen Selbstbeschreibungen Europas und normativ aufgeladene Diagnosen historisch-kritisch überprüft werden. Anstatt deklamatorisch bestimmte »Charakteristika« Europas wie Toleranz, Diversität oder Pluralismus festschreiben zu wollen, wird die Tagung untersuchen, wie Andersartigkeit und Ungleichheit in der europäischen Geschichte der Neuzeit reguliert und begrenzt, aber auch hergestellt und bewahrt wurden. Zum anderen werden die Referate exemplarisch herausarbeiten, wie sich die Wertschätzung kultureller, sozialer und religiöser Vielfalt historisch wandelte, und welche Ordnungs- und Einheitsvorstellungen den Pluralisierungsprozessen in europäischen Gesellschaften entgegengesetzt wurden. Die erste Sektion »Mobilität und Pluralisierung« wird danach fragen, wie sich raumbezogene Mobilität auf politische, soziale, kulturelle und religiöse Zugehörigkeiten auswirkte, welche Strategien und Mechanismen der Vereindeutigung, Ambiguität und Dissimulation dabei griffen und wie sich verschiedene Differenzkategorien zueinander verhielten. Diese historisch ausgerichteten Fachvorträge werden durch eine systematisch-interdisziplinäre Diskussionsrunde zur Praxis des Vergleichens, zum Theorieprojekt der Humandifferenzierung und zur kulturwissenschaftlichen Herausforderung des Befunds der »Ähnlichkeit« abgerundet. Die zweite Sektion »Ordnungsmodelle und Pluralisierung« nimmt historische Verfahren im Umgang mit religiöser Vielfalt in den Blick und fragt danach, unter welchen Umständen sich Duldung, Akzeptanz oder Wertschätzung von Vielfalt entwickelten bzw. abgelehnt wurden, und wie bestimmte Akteure ihre freiwillige oder erzwungene Marginalisierung einsetzten, um ihre Positionen zu artikulieren. Schließlich wird eine Reihe von Impulsen die Doppelperspektive der Konferenz – Einheit und Vielheit zwischen historischem Gegenstand und Forschungsperspektive – anhand der Konzepte Ambiguitätstoleranz, Vereindeutigung, Diversität/Pluralisierung und Ökumene resümierend bündeln.

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