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Veranstaltungen

20.05.2025 16:00 Uhr

Öffentliches Kolloquium mit Asaph Ben-Tov: »Reading the Qur’an in seventeenth-century Europe«
Das IEG lädt herzlich ein zum öffentlichen Forschungskolloquium mit PD Dr. Asaph Ben-Tov von der Universität Hamburg: »Reading the Qur’an in seventeenth-century Europe« mit anschließender Diskussion. Eine Teilnahme ist möglich auf Webex; Link siehe unten. Die Veranstaltungssprache ist Englisch. Asaph Ben-Tov befasste sich in seiner bisherigen Forschung mit der Schnittstelle zwischen Geistes- und Religionsgeschichte zwischen der Renaissance und der Frühaufklärung, vor allem mit der Antikenrezeption und in letzten Jahren vor allem mit den orientalischen Studien im deutschsprachigen Raum. Derzeit bereitet er mit Jan Loop eine Monographie zum Thema »Der Koran in Deutschland zwischen der Reformation und dem 19. Jahrhundert« vor. Zu seinem bevorstehdenden Vortrag schreibt Asaph Ben-Tov: »Die Europäer:innen der Frühen Neuzeit hatten verschiedene Gründe, den Koran zu lesen, und im Laufe der Frühen Neuzeit boten sich ihnen immer mehr Gelegenheiten, dies zu tun. Parallel zum Aufkommen der Arabistik in Europa zeigte sich, dass die »türkische Bibel« unter den christlichen Europäer:innen eine immer breitere Leser:innenschaft fand - im Original und in einer wachsenden Zahl von Übersetzungen. Vom Gegenstand hitziger Polemik zu einem Speicher philosophischer und religiöser Weisheit und einem Meisterwerk der Weltliteratur - Europas Auseinandersetzung mit dem Koran und seine Neubewertung ist ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte des westlichen Denkens, das weit über das Spektrum von Polemik und Toleranz hinausgeht. Jan Loop und ich arbeiten derzeit an einer Monographie über den Koran in Deutschland von der Reformation bis zum 19. Jahrhundert. In unserer Studie geht es nicht so sehr darum, philologische Fortschritte nachzuzeichnen, und wir konzentrieren uns auch nicht in erster Linie auf Koranübersetzungen - so zentral diese für die Geschichte des Korans in Europa auch sind -, sondern auf die kontextualisierte Verwendung des Korans im frühneuzeitlichen Deutschland. Wer hat den Koran gelesen und warum? Was machte eine nachhaltige Beschäftigung mit der muslimischen Schrift für Deutschsprachige sinnvoll, von denen die meisten nie Muslim:innen begegnen würden? Indem wir den Schwerpunkt von der traditionellen »Philologiegeschichte« auf die frühneuzeitliche Geistes- und Kulturgeschichte verlagern, versuchen wir, den Sitz im Leben dieser Studien zu ergründen, die sich als weitaus umfassender erweisen, als man zunächst erwarten würde. Nach einer Einleitung möchte ich eine der Fallstudien vorstellen, die ich für dieses Buch bearbeite - die eher ungewöhnlichen Koranstudien des Tübinger Mathematikers und Orientalisten Wilhelm Schickard (1592-1635), die im konfessionellen Kontext seines akademischen Milieus und den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges wurzeln.«

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