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Wenge, Nicola

Integration und Ausgrenzung in der städtischen Gesellschaft

Eine jüdisch-nichtjüdische Beziehungsgeschichte Kölns 1918-1933

Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz, 206: Abt. Universalgeschichte

Mainz: von Zabern, 2005

ISBN: 3-8053-3459-1


Zum Inhalt: Wie wirkte sich Antisemitismus in der Weimarer Republik konkret auf das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden aus? Die Studie verbindet die Geschichte von Integration und Ausgrenzung am Beispiel der Stadt Köln. Sie untersucht die Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden in Alltag, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Das Verhältnis erscheint als dynamischer Prozeß, der sich im Wechselspiel konkret identifizierbarer Individuen und Institutionen vollzog. Die Betrachtung der sozialen Praxis in der Stadtgesellschaft vermag die These vom "eliminatorischen Antisemitismus" zu revidieren. Zugleich erklärt Wenge, warum in Köln seit 1925 eine Dynamik der Desintegration einsetzte. Damit werden einseitige Interpretationsmuster überwunden, welche die Weimarer Republik entweder als Höhepunkt eines erfolgreichen Integrationsprojekts oder als Vorstufe des Holocausts werten, in der der Antisemitismus bereits vor 1933 alle gesellschaftlichen Bereiche durchdrang.
Die Arbeit wurde im Jahr 2005 mit dem Erhardt-Imelmann-Preis der Universität zu Köln ausgezeichnet.