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Kärkkäinen, Pekka

Luthers trinitarische Theologie des Heiligen Geistes

Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz, 208: Abt. Abendländische Religionsgeschichte

Mainz: von Zabern, 2005

ISBN: 3-8053-3525-3
URN: urn:nbn:de:tuda-tudigit-153984


Zum Inhalt: Pekka Kärkkäinen beschäftigt sich mit Luthers Verständnis des Heiligen Geistes als Person der Trinität — ein bislang vernachlässigter Aspekt seiner Theologie.
Einleitend widmet sich der Autor der trinitarischen Theologie vor Luther, um dann die frühen Randbemerkungen zu den Sentenzen des Lombarden zu analysieren. Darin zeigt sich, der spätere Reformator mit den vielfältigen, traditionellen Problemen der Trinitätslehre bestens vertraut war. Deshalb gelang es ihm später, als er seine reformatorischen Position gefunden und deutlicher nach verschiedenen Seiten hin geklärt hatte, mit Hilfe des überkommenen Begriffsapparates auch in diesem Bereich eigenständige Lösungen zu finden.
In Luthers Äußerungen zwischen 1513 und 1519 rückt zunehmend deutlicher die Rolle des Heiligen Geistes bei der Rechtfertigung des Sünders in den Vordergrund. Die augustinische Unterscheidung zwischen Geist und Buchstaben aufnehmend, sieht Luther die Bedeutung des Heiligen Geistes vor allem darin, die geistliche Erkenntnis des Glaubens zu schaffen und das Gesetz als göttliche Liebe zu erfüllen. Dabei bleibt der trinitarische Hintergrund seiner Sicht des Geistes stets lebendig.
Abschließend behandelt Kärkkäinen die wichtigsten Zeugnisse von Luthers Schrifttum zwischen 1520 und seinem Lebensende 1546. Dabei rückt er Luthers Vorstellung von der Anwesenheit des Geistes in der Welt in den Mittelpunkt. Der Reformator erkennt zwischen den Sendungen des Sohnes und des Geistes durchaus Parallelen, wenngleich er die Unterschiede nicht außer acht läßt. Durch die Sendung des Heiligen Geistes, die Luther zunehmend deutlicher an das Evangelium gebunden sieht, sei es den Menschen möglich, den unsichtbaren Gott zu begreifen, seine rettende Hilfe geschehen zu lassen, getröstet zu werden und auf dem Weg der Heiligung voranzuschreiten.