• de
  • en

Forschungsagenda ab 2024

Die Forschungsagenda des IEG: Ziele und Arbeitsformen 

Die Aufgabe des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz ist die wissenschaftliche Erforschung der europäischen Geschichte. Das Institut erfüllt diese Aufgabe durch Einzel- und Gemeinschaftsvorhaben seiner Beschäftigten, durch die Förderung und Betreuung internationaler Forschender, durch nationale und internationale Kooperationen sowie durch den Transfer seiner Forschungsergebnisse in Wissenschaft und Gesellschaft.
Das IEG setzt diese satzungsgemäßen Forschungsaufgaben und Arbeitsformen in einem übergreifenden Forschungs- und Aufgabenprofil um. Angesichts vielfältiger Herausforderungen des gegenwärtigen Europas gewinnt das IEG wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Grundlagen gesellschaftlichen und religiösen Zusammenlebens, indem es langfristig prägende Prozesse und Praktiken in einer epochenübergreifenden Perspektive vom Beginn der Neuzeit bis in die Zeitgeschichte erforscht. Europa wird am IEG als ein Wissens-, Erfahrungs- und Handlungsraum verstanden, der von grenzüberschreitenden Entwicklungen auf dem Kontinent und durch weltweite, häufig asymmetrische Vernetzungen gekennzeichnet war und immer noch ist. Den methodischen Wandel geschichtswissenschaftlichen Arbeitens fördert und unterstützt das Institut nachhaltig und innovativ durch seine führende Stellung in der digitalen historischen Forschung und im Forschungsdatenmanagement. Das internationale Stipendien- und Gastwissenschaftlerprogramm verknüpft Forschung, Förderung und Vernetzung und trägt damit zur Position des IEG als Wissensknoten der historischen Europaforschung bei.

»Gesellschaft«, »Religion« sowie »Digitalität«, perspektivisch ergänzt durch »Umwelt«, bilden ab 2024 die Arbeitsbereiche des IEG, die insbesondere durch das Europa-Forum vernetzt werden. Die historischen Forschungen zu Europa in seinen grenzüberschreitenden und weltweiten Verflechtungen erfassen damit zentrale Vorgänge, die in der Vergangenheit und bis in die Gegenwart wirken. Mit Blick auf Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der religiösen Pluralität, des Klimawandels und der digitalen Transformation liefern sie geschichtswissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über europäische Handlungsmöglichkeiten, ihre Grenzen und alternativen Wege.

Die Forschungsprojekte am IEG verfolgen gemeinsam epochenübergreifende Fragestellungen. Sie befassen sich mit Veränderungen, Brüchen und Kontinuitäten und widmen sich der Erinnerung und dem Gebrauch von Vergangenheiten. Sie sind europäisch vergleichend und beziehungsgeschichtlich angelegt, wobei sie Wechselwirkungen auf lokaler, regionaler, nationaler, internationaler und globaler Ebene berücksichtigen. Durch die Einbindung digitaler Verfahren werden die historischen Methoden kontinuierlich erweitert und konzeptionell weiterentwickelt. Die Wissenschaftler:innen des IEG erarbeiten aus ihren Projekten Forschungsbeiträge und -ergebnisse für die Arbeitsbereiche Gesellschaft, Religion und Digitalität. Sie beteiligen sich ferner an den übergreifenden Aktivitäten und Debatten im Europa-Forum.