Abschlusstagung des deutsch-polnischen Forschungsnetzwerks. Veranstalter sind das IEG und die Akademie des Bistums Mainz. Tagungsort: Erbacher Hof, Bildungsakademie des Bistums Mainz, Grebenstr. 24-26, 55116 Mainz Wenn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von »Versöhnung« die Rede war, ging es meist um Geschichtsaufarbeitung. Man nutzte einen eigentlich religiös konnotierten Begriff zur Beschreibung von politischen und gesellschaftlichen Konfliktlösungsstrategien. Doch meinen Politiker, Publizisten, oder Wissenschaftler mit der »Versöhnung« dasselbe? Was bedeutet eigentlich Versöhnung im Bereich von Politik und Gesellschaft? Welche Faktoren sind relevant für Versöhnungsprozesse? Womit lassen sich Erfolge aber auch Hindernisse und Rückschläge auf dem Weg der Versöhnung erklären? Wie verhält sich ein politisches Verständnis von Versöhnung zu einem theologischen? Diesen Fragen geht seit November 2014 ein Netzwerk von Forscherinnen und Forschern aus der evangelischen und katholischen Theologie, der Geschichts- und der Politikwissenschaft nach. Das Netzwerk verbindet das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz und die Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität (UKSW) in Warschau in einer institutionellen Kooperation und wird von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung finanziert. Im Rahmen der Tagung werden die Ergebnisse des Netzwerkes präsentiert und diskutiert. In den Fokus rücken dabei die komplexen Wechselwirkungen von Religion und Politik im deutsch-polnischen Versöhnungsprozess. Gleichzeitig soll die Fragestellung auf andere Kontexte hin erweitert werden, denn viele Gesellschaften haben sich in den letzten Jahrzehnten entschlossen, ihre Konflikte auf dem Weg eines Versöhnungsprozesses zu lösen. Die praktische Umsetzung der Versöhnungsidee erweist sich aber nicht selten als äußerst schwierig. Die Ursachen der Spannung zwischen vollzogener und immer noch ausstehender oder auch verweigerter Versöhnung werden an konkreten Fallbeispielen aus dem europäischen und außereuropäischen Kontext veranschaulicht. Die Tagung richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an die in der Versöhnungsarbeit oder in der Vergangenheitsaufarbeitung tätigen Multiplikatoren und an die interessierte Öffentlichkeit. Die Anmeldung erfolgt über die Akademie des Bistums Mainz: Sekretariat Erbacher Hof E-Mail: ebh.akademie@Bistum-Mainz.de Telefon: 06131-257-521 Fax: 06131-257-525 Zur Anmeldung