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Arbeitsbereich Digitalität

Arbeitsbereich Digitalität der historischen Forschung

»Digitalität der historischen Forschung« ist am IEG ein transversaler Arbeitsbereich. Hier wird der digitale Werkzeug- und Methodeneinsatz am IEG in explorativen und kollaborativen Arbeitsformen erprobt und über die Integration von informatischen Methoden mit geschichtswissenschaftlichen Grundprinzipien die Entwicklung einer digitalen Hermeneutik befördert. Zugleich wirkt der Arbeitsbereich auch in die Arbeit der Bereiche »Gesellschaft« und »Religion« hinein, um dort Quellenkritik, Heuristiken und Analysen mit digitalen Werkzeugen und Verfahren zu unterstützen. Im Europa-Forum wird die digitale Transformation und die damit einhergehenden Ein- und Entgrenzungen als eine Grundfrage der historischen Europa-Forschung aufgegriffen. Dem Austausch und der Weiterbildung zu digitalen Verfahren und Werkzeugen innerhalb des IEG dienen vielfältige Formate, wie informelle Veranstaltungen, offene Sprechstunden und individuelle Beratungssitzungen.
 

Aktuelles aus dem Arbeitsbereich

10.–12. November 2025
Data Ethics for Historical Research in a Digital Era
Internationale Konferenz an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, organisiert von Constanze Buyken und Sofia Baroncini (beide IEG).
 
16. September 2025
3. NFDI4Memory Community Forum
Workshop im Vorfeld des 55. Historikertages in Bonn mit verschiedenen IEG-Aktivitäten, organisiert von Theresa-Sophie Herget, John C. Wood und Constanze Buyken (alle IEG).

5.–6. Juni 2025
Datenkompetenz für die Geistes- und Kulturwissenschaften. Arbeiten mit Linked Open Data
Workshop am IEG, organisiert von Judit Garzón Rodríguez (IEG).
 
6.–7. Februar 2025
Texterkennung und Textanalyse. OCR und LLM für geistes- und kulturwissenschaftliche Projekte
Workshop am IEG, organisiert von Judit Garzón Rodríguez (IEG).
 
26. Februar 2025
(De-)constructing the Lab: Arbeiten in den DH
Workshop an der Universität Bielefeld, organisiert von Fabian Cremer (IEG), Swantje Dogunke (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Marten Düring (Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History), Anna Neubert (Universität Bielfeld) und Thorsten Wübbena (IEG).

30. Januar 2025
The IEG LivArch Workshop
Online-Workshop zum Forschungsprojekt »
LivArch – Die Dokumentation von Russlands Krieg gegen die Ukraine: Die Herausforderungen von lebenden Archiven für die historische Wissensproduktion«, organisiert von Ian Marino und Thorsten Wübbena (beide IEG).


26.–27. Juni 2024
DigiKAR-Ergebnispräsentation und Community Workshop
Öffentliche Ergebnispräsentation zum Abschluss des Projekts »Digitale Kartenwerkstatt Altes Reich« in einer hybriden Konferenz am IEG, organisiert von Constanze Buyken (IEG).

 


Veröffentlichungen (in Auswahl)

Barget, Monika: Raumwissen konstruieren, konservieren und kommunizieren. Geographie und Kartographie im Europa der Frühen Neuzeit, in: Berger, Joachim / Wübbena, Thorsten (Hrsg.): Wissen ordnen und entgrenzen? vom analogen zum digitalen Europa?, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beihefte Band 141, Göttingen 2023, S. 67–86, DOI.
 
Barget, Monika: Visualizations of geographic data in historical research as tools of exploration and education, in: Late Breaking Work - Papers, 10th International Conference on Culture and Computing (HCII2022), Bd. 13520, Heidelberg 2022, S. 3–19, URL.
 
Baroncini, Sofia / Bruno Sartini: Improving retrieval and expression of iconographical and iconological semantic statements: an extension of the ICON ontology, in: Linking Theory and Practice of Digital Libraries, TPDL, Ljubjana 2024, URL.
 
Berger, Joachim / Wübbena, Thorsten (Hrsg.): Wissen ordnen und entgrenzen - vom analogen zum digitalen Europa?, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Beihefte Band 141, Göttingen 2023, DOI.
 
Cremer, Fabian / Wübbena, Thorsten / u. a. (Hrsg.): Projektmanagement und Digital Humanities: Zur klugen Gestaltung der Zusammenarbeit, Bd. 9, Digital Humanities Research, Bielefeld 2024, DOI.
 
Cremer, Fabian / Dogunke, Swantje / Wübbena, Thorsten: Systemic, Theme-Centred, Peer-Led: Adapting Groupwork Concepts for Collaboration Management in the Digital Humanities, IDEAH – Interdisciplinary Digital Engagement in Arts & Humanities 3, 2023, DOI.
 
Cremer, Fabian / Neumann, Janna: Profile und Rollen im Forschungsdatenmanagement der Leibniz-Institute, 24.08.2023, URL.
 
Garzón Rodríguez, Judit / Konstanciak, Johanna / Wassermayr, Veronica: Innovative Ansätze bei der Vermittlung von Datenkompetenz. Die Implementierung von Bring Your Own Data Labs (BYODLs) in den Geistes- und Kulturwissenschaften (22.08.2024), URL.
 
Geraerts, Jaap: Priests’ libraries in the Dutch Republic, in: Seventeenth-Century Libraries: Problems & Perspectives, Leiden 2023.
 
Geraerts, Jaap / Kaplan, Benjamin J.: Early Modern Toleration: New Approaches, London 2023, URL.
 
Geraerts, Jaap / Vasques Filho, Demival: Networks of Confessional Affiliation: Religious Choice and the Schism of Utrecht, in: Journal of Historical Network Research, 10/1 (08.04.2024), S. 54-91.
 
Jürgens, Henning P. / Vasques Filho, Demival / Deicke, Aline: Laien und Experten während der ersten Medienrevolution. Transformation der christlichen Wissensordnung in der frühen und späteren Reformation, in: Berger, Joachim / Wübbena, Thorsten (Hrsg.): Wissen ordnen und entgrenzen? vom analogen zum digitalen Europa?, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz Beihefte Band 141, Göttingen 2023, S. 159–180, DOI.
 
Marino, Ian Kisil: Promises and pitfalls of crowdsourcing based on COVID-19 digital archives in Latin America, (26.09.2023), URL.
 
Oberbichler, Sarah / Pfanzelter, Eva / Larcher, Valerio (Hrsg.): Return and Circular Migration in Contemporary European History, Migrations in History 7, Berlin/Boston 2024, DOI.
 
Petz, Cindarella u. a.: Algorithmenkritik, in: Living Handbook „Digitale Quellenkritik“ hrsg. v. Deicke, Aline / Geiger, Jonathan D. / Lemaire, Marina / Schmunk, Stefan, 04.07.2024, URL.
 
Petz, Cindarella: Zur Geschichte der historischen Netzwerkforschung, in: Stegbauer, Christian / Häußling, Roger (Hrsg.): Handbuch Netzwerkforschung, Netzwerkforschung, Wiesbaden 2024, DOI.
 
Petz, Cindarella: Politische Justiz, Autokratie und die Digital Humanities. Digitale historische Forschung am Beispiel des Dollfuß-/Schuschnigg-Regimes in Österreich (1933/34-38), ReThinking Law 4 (2023), S. 9–12.
 
Wübbena, Thorsten: Knoten, Kanten, Kontexte – ein Impuls zu ‚Sammlungen als Daten‘, in: Sammlung und Netz, Bd. 6, Kulturen des Sammelns. Akteure, Objekte, Medien, Göttingen: Wallstein 2024, DOI.
 
Wübbena, Thorsten: Algorithmus statt Denkmälerkenntnis? Überlegungen zur Wissensrepräsentation im Knowledge Graph, in: Wissen ordnen und entgrenzen? vom analogen zum digitalen Europa?, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beihefte Band 141, Göttingen 2023, S. 133–158, DOI.
 
Wübbena, Thorsten u. a.: Bomber’s Baedeker – vom Text zum Bild zur Datenquelle, Fabrikation von Erkenntnis – Experimente in den Digital Humanities. hg. von Manuel Burghardt u. a. (22.09.2021), DOI.

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Ziele

Die Zukunft der historischen Forschung wird durch digitale Technologien geprägt, die Methodik, Prozesse und Praktiken erweitern und die Reproduktion, Repräsentation, Analyse und Interpretation von historischen Quellen unterstützen und beeinflussen. Die digitale Transformation verändert neben der Forschung jedoch auch ihre Einrichtungen, so dass es einer kritischen Reflexion über die institutionellen, gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen der aktuellen Digitalisierung bedarf. Das IEG widmet sich dem gesamten Spektrum des digitalen Wandels und gestaltet diese Transformation aktiv mit.

»Digitalität der historischen Forschung« ist am IEG ein transversaler Arbeitsbereich. Hier wird der digitale Werkzeug- und Methodeneinsatz am IEG in explorativen und kollaborativen Arbeitsformen erprobt und über die Integration von informatischen Methoden mit geschichtswissenschaftlichen Grundprinzipien die Entwicklung einer digitalen Hermeneutik befördert. Zugleich wirkt der Arbeitsbereich auch in die Arbeit der Bereiche »Gesellschaft«, »Religion« und perspektivisch »Umwelt« hinein, um dort Quellenkritik, Heuristiken und Analysen mit digitalen Werkzeugen und Verfahren zu unterstützen. Im Europa-Forum wird die digitale Transformation und die damit einhergehenden Ein- und Entgrenzungen als eine Grundfrage der historischen Europa-Forschung aufgegriffen. Dem Austausch und der Weiterbildung zu digitalen Verfahren und Werkzeugen innerhalb des IEG dienen vielfältige Formate, wie informelle Veranstaltungen, offene Sprechstunden und individuelle Beratungssitzungen.

Das IEG legt großen Wert auf Qualitätssicherung, Dokumentation und Archivierung von digitalen Forschungsdaten und fördert ihre Nachnutzbarkeit gemäß den FAIR-Prinzipien. Der Umgang mit Daten wird als integraler Bestandteil der digitalen Methoden in der historischen Forschung betrachtet und im Rahmen der Forschungsvorhaben des IEG werden Datenräume aus europäischen und kolonialen Kontexten multiperspektivisch untersucht. Die zugrundeliegende Forschungsethik fußt dabei auf einer historisch-kritischen Auseinandersetzung mit der Genese und Modellierung der Daten, der verwendeten Software sowie der Provenienz und den Bedingungen des Datenzugangs. Mit dem DH Lab verfügt das IEG über Kompetenzen und Ressourcen für das Management und die Kuration von Forschungsdaten und trägt damit zur langfristigen Verfügbarkeit, Nutzbarkeit und Archivierung von Forschungsdaten und digitalen Sammlungen am IEG bei. Das Forschungsdatenmanagement wird am Institut auf drei Ebenen betrieben und entwickelt: individuelle Forschungsunterstützung, institutionelle Verfahren und Dienste am IEG sowie die Mitgestaltung fachspezifischer Entwicklungen in den historischen Wissenschaften.

Im Rahmen der »Offenen Wissenschaft« werden Produkte und Prozesse der Forschung am IEG für andere Forschende und die interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und das IEG setzt sich für eine institutionelle Kultur der Offenheit ein, indem Ergebnisse aus der Forschung transparent kommuniziert werden. Das IEG stellt im Rahmen von »IEG digital« Datensammlungen und Informationssysteme für die Forschung und die Öffentlichkeit langfristig bereit. Dieses institutionelle Angebot wird kontinuierlich kuratiert und weiterentwickelt. Der Arbeitsbereich bietet zudem vielfältige Vermittlungs- und Transferformate wie Lehrveranstaltungen, Qualifizierungs- und Austauschangebote sowie öffentliche Veranstaltungen an, um die Teilhabe an einer digitalen, offenen historischen Forschung zu fördern.

Das IEG betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren wie Forschung, Lehre, Gedächtniseinrichtungen und Forschungsinfrastrukturen, um den Herausforderungen des digitalen Wandels in den historisch arbeitenden Geisteswissenschaften zu begegnen. Die Mitarbeit in institutionsübergreifenden Netzwerken, Arbeitsgruppen und Gremien bildet als Kompetenznetzwerk einen Grundbaustein für die Kompetenz- und Angebotsvielfalt der digitalen historischen Forschung am IEG. Das engagiert sich in wissenschaftlichen Organisationen und Infrastrukturverbünden, vor allem in der Koordination des Konsortiums NFDI4Memory. Das 4Memory-Konsortium vereint Forschungseinrichtungen, Gedächtnisinstitutionen und Informationsinfrastrukturen aus den historisch arbeitenden Geisteswissenschaften. NFDI4Memory entwickelt ein Portfolio von Schlüsseldiensten, die historische Wissenschaft und digitale Ressourcen systematisch miteinander verknüpfen.

Über die Entwicklungen und Aktivitäten in diesem Arbeitsbereich versteht sich das Institut als Ansprechpartner für digitale Methodik in den historischen Wissenschaften. Damit will das IEG auch dazu beitragen, die historische Methodik noch stärker in die Digitalität interdisziplinärer Wissenschaft einzubinden.