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16.09.2019
»Die Story war einfach faszinierend« Mihai D. Grigore über die Legende von Barlaam und Josaphat
In dem Artikel auf Sonntagsblatt.de/epd vom 05.09.2019 geht Mihai D. Grigore auf die sehr populäre Legende von Barlaam und Josaphat aus dem Mittelalter und ihre Rezeption in Europa ein. Die Legende erzählt, wie der wohlbehütete indische Prinz Josaphat durch den asketischen Einsiedler Barlaam vom Christentum erfährt und sich dazu bekennt. Dabei gibt es viele Ähnlichkeiten zur Biografie des Religionsstifters Buddha.Aber trotz der Ähnlichkeiten stellt Grigore fest, »[b]ei Buddha führt die Erkenntnis zur Depersonalisierung des eigenen Willens und zur Auflösung ins Nichts« […] »bei Josaphat dazu, Willen und Begehren auf Christus zu richten«.
Die Legende belegt aber auch, dass bereits im ersten Jahrtausend ein früher Kulturaustausch zwischen Europa und Asien stattgefunden hatte. Im 16. Jahrhundert werden Barlaam und Josaphat dann als Heilige in das Märtyrerverzeichnis der katholischen Kirche aufgenommen.
Mihai D. Grigore ist seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte am IEG und betreibt seinen Forschungsschwerpunkt u.a. in Religionsgeschichte des europäischen Christentums. Sein aktuelles Forschungsprojekt lautet »Mönchische Mobilität im transosmanischen Raum. Die Donaufürstentümer und das osmanische Südosteuropa zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert«.