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Neuigkeiten

06.04.2021

Stanislau Paulau erhält Ernst Wolf-Sonderpreis 2021 für »Das andere Christentum«
Die Gesellschaft für Evangelische Theologie hat Stanislau Paulau für sein Werk »Das andere Christentum. Zur transkonfessionellen Verflechtungsgeschichte von äthiopischer Orthodoxie und europäischem Protestantismus« den Sonderpreis 2021 in der Kategorie A (Dissertationen, Habilitationen) zuerkannt. Der Vorstand sah die »sachlich und methodisch innovative Studie, die ein unentdecktes Kapitel der Außenbeziehungen der Kirchen der Reformation erschlossen hat«, so die Gesellschaft, »als so hervorragend an, dass dafür ein Sonderpreis ausgelobt wurde«.

Die Gesellschaft vergibt alle zwei Jahre den renommierten »Nachwuchsförderpreis für herausragende theologische Arbeiten«. Er dient »der Auszeichnung innovativer wissenschaftlich-theologischer Beiträge von jüngeren Theologinnen und Theologen, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. [...] Gemäß den Zielen der Gesellschaft für Evangelische Theologie sollen die preiswürdigen Arbeiten insbesondere die Anschlussfähigkeit theologischer Wissenschaft an die kirchliche, ökumenische oder gesellschaftliche Praxis der Gegenwart dokumentieren.«
Die Preisverleihung findet am 1. März 2022 im Rahmen der Zweijahrestagung der Gesellschaft für Evangelische Theologie in Bad Herrenalb statt.

Stanislau Paulaus Doktorarbeit, die bereits mit dem Dissertationspreis der Dr.-Walther-Liebehenz-Stiftung 2020 ausgezeichnet worden ist, steht zudem auf der Longlist des RefoRC Book Award 2021. Der Gewinner wird am 6–8. Mai 2021 bekannt gegeben. »Das andere Christentum« ist auch im Open Access verfügbar.

Zum Buch
Bereits im Jahr 1534 reiste ein äthiopischer Mönch nach Wittenberg, um Kontakt mit Martin Luther und Philipp Melanchthon aufzunehmen. Der daraus resultierte theologische Dialog markierte den Anfang einer Verflechtungsgeschichte von äthiopisch-orthodoxem Christentum und europäischem Protestantismus. Stanislau Paulau erschließt erstmals die Geschichte der vielfältigen Wechselwirkungen dieser Christentumsformationen im Zeitraum vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert und zeigt beispielhaft, auf welche Weise konfessionell und kulturell divergierende Varianten des Christentums sich wechselseitig beeinflusst haben. Das Werk bietet somit einen neuen Blick sowohl auf die afrikanische als auch auf die europäische Kirchengeschichte der Neuzeit und leistet einen grundlegenden Beitrag zur Geschichte des globalen Christentums und der Interkulturellen Theologie.