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Beihefte online

Marie-Louise von Plessen *


Inhaltsverzeichnis
Die Idee Europa im Museum

Gliederung: Das Konzept zur Ausstellung ›Idee Europa‹
Die Gliederung der Ausstellung ›Idee Europa‹
›Europa im Museum‹
Der lange Weg zur Gründung des ›Musée de l'Europe‹
Die geplante Dauerausstellung
Bausteine für ein ›Musée de l'Europe‹
Literaturverzeichnis

Anmerkungen
Zitierempfehlung

Text:

»Von Stettin an der Ostsee bis Triest an der Adria ist ein Eiserner Vorhang über den Kontinent gefallen«. Winston Churchills Feststellung von der Spaltung Europas[1] am 5. März 1946 galt bis 1989/90 mit wenigen Ausnahmen auch für die Präsentation der Geschichtsmuseen beiderseits des Eisernen Vorhangs. Doch seit der Implosion der Fronten des Kalten Krieges integrieren nationalstaatlich gewachsene Sammlungen zur Territorial- und Landesgeschichte zumindest postnationale Aspekte mit gesamteuropäischem Bezug. Jüngstes Beispiel ist die im Juni 2006 eröffnete Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin, das dem Werdegang der Deutschen im europäischen Kontext von der Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. bis in die Gegenwart des wiedervereinten Deutschland folgt[2]. Als die von I. M. Pei entworfene Ausstellungshalle im Mai 2003 mit meiner Ausstellung zur Geschichte der Idee Europa mit der Chronologie der Entwürfe und Utopien zur Ordnung und Gestaltung Europas von der pax romana zur Europäischen Union eröffnet wurde, betonte die Themenwahl zugleich den europäisch ausgerichteten Diskurs des künftigen Ausstellungsprogramms. Aus der nur in Berlin gezeigten Originalausstellung, die neben herausragenden Kunstwerken aus ganz Europa Primärquellen seit dem 12. Jahrhundert zur Utopie der Europäischen Befriedung und Einigung präsentierte, wurde 2004 eine dreisprachige Reiseversion mit kommentierten Bildtafeln anlässlich der Ratspräsidentschaft der Grand Duché de Luxembourg in der EU für die Europastadt Luxemburg[3].

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Das Konzept zur Ausstellung ›Idee Europa‹

Jahrhunderte alte Ideen einer zukünftigen Einheit von (Teilen von) Europa blieben jedoch bis ins 20. Jahrhundert Prospekte der Imagination[4]. Von eben diesen Entwürfen und Visionen für eine neue europäische Ordnung erzählte die Berliner Ausstellung in hochrangigen Kunstwerken und Bildern, deren Zusammenkunft allein schon das Europäische beschwor: Sie konfrontierte nach meinem Konzept einer ›historischen Topographie‹ die wichtigsten Schriftquellen, deren Kernzitate zum Europagedanken wie ein Röntgenbild die Konfliktherde ihrer Zeit spiegeln und deren Friedens- und Einigungsentwürfe ihrer Gegenwart vorauseilten, im Original oder im Erstdruck mit der erlebten Wahrnehmung von Konflikten, wie sie Künstler und Zeitzeugen in Bildwerken der Klage und Beschwörung, der Hoffnung und der Verzweiflung überliefert haben. Das Ideal einer kontinentalen Gemeinschaft ohne Krieg verband Versöhnungs- und Einigungsideen durch die Jahrhunderte. Die Realisierung der europäischen Einigung aber folgte erst auf die Katastrophe zweier Weltkriege. So erzählte die Ausstellung zugleich die Geschichte des Scheiterns von Friedensentwürfen: Das Konstrukt des »Ewigen Friedens« mußte immer wieder neu erfunden werden.

Aus der Verknüpfung mit der Friedensidee gewann die Ausstellung ihre Anschauung. Als Dreigestirn geleiteten die Friedensgöttin der Griechen Eirene mit ihrer römischen Partnerin Italia und der Siegesgöttin Victoria den Besucher zum Auftakt, der den Zeitraum von 2500 Jahren bis in die erweiterte Europa-Union der Gegenwart als ›Work in progress‹ eröffnete. Zitate der Primärquellen unterstrichen die Vielfalt der Wurzeln im ›Raumbild Europa‹, dessen Topographie in den Karten der Geographen seit Claudius Ptolemäus[5] allmählich reale Gestalt gewinnt. Der konzeptuelle, chronologisch geordnete Zugriff entlang des ›Ariadnefadens‹ der Schrift- (seit dem 20. Jahrhundert: Ton-) zeugnisse zur Geschichte der ›Idee Europa‹ leitete den Besucher durch die Ausstellung.

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Mit Erasmus' Begriff von Europa als ›Klage des Friedens‹ folgte die Schau der Genese des Europagedankens; für den Besucher erschloss der Kompass der Schriftzeugnisse von Pierre Dubois' Plan für einen europäischen Staatenbund von 1306 bis zu den in Originaltondokumenten eingespielten Reden der Europapolitiker seit dem Zweiten Weltkrieg die Geschichte eines geistigen Kontinents: Im Anschluß an Augustin, den Vater der christlichen Friedensidee im 5. Jahrhundert n. Chr., forderte der königliche Amtsanwalt Dubois die Einigkeit der Christen in einem gesamteuropäischen Parlament. Sein frühester Einigungsplan ist die im Vatikan verwahrte Handschrift über die Wiedergewinnung des Heiligen Landes, in der der Amtsanwalt von Burgund für die Einigkeit der Christenheit als Staatenbund mit einem gesamteuropäischen Parlament eintritt. Ihm folgt der Humanist und spätere Papst Pius II., Enea Piccolomini, der als kaiserlicher Kommissar auf dem Reichstag zu Frankfurt im Oktober 1454 für eine europäische Armee gegen die Türken wirbt: »Jetzt aber wurden wir in Europa, also in unserem Vaterland, in unserem eigenen Haus, an unserem eigenen Wohnsitz aufs schwerste getroffen«. Doch weder der Entwurf eines europäischen Bündnis- und Föderationsvertrags von 1464 aus der Feder des Böhmenkönigs Georg von Podiebrad noch das Projekt eines ›Weltbundes der Christenheit‹ seines Landsmanns Johan Amos Comenius noch der Plan einer Weltfriedensorganisation mit handelspolitischen Bündnissen, 1623 verfasst von dem Pariser Mönch Emeric Crucé, hatten direkte politische Folgen. Aber sie wurden rezipiert: Winston Churchill berief sich 1948 beim ersten Europakongress in Haag auf das »grand dessin« des Maximien de Béthune, Duc de Sully, zur Einrichtung fünfzehn christlicher Staaten von 1641, der ebenso wie Leibniz‘ »ägyptischer Plan« von 1672 die Vormacht Habsburgs in Europa brechen sollte, während der englische Quäker William Penn 1693 eine Generalversammlung mit Bevollmächtigten der souveränen Fürsten Europas vorsah: »Wir können uns leicht die Bequemlichkeit und den Vorteil vorstellen, mit dem Reisepaß eines beliebigen Landes durch die Staaten Europas zu reisen, wobei dieser Paß durch die Liga des Friedensstaates legitimiert wird«. Die Zahl der Einigungs- und Friedensschriften wächst mit der Aufklärung, und ihre Dringlichkeit verschärft sich mit den Nationalbewegungen des 19. Jahrhunderts: Der von Kant zitierte Abbé de Saint-Pierre schlägt 1712 die Gründung eines Staatenbündnisses der Fürsten als Projekt für den »Ewigen Frieden« vor. Kants eigener philosophischer Entwurf »Zum ewigen Frieden«, verfasst in Königsberg 1795, folgt mit der Idee eines dauerhaften Friedenskongresses nach dem Vorbild des Friedens von Utrecht (1713) der Vision eines Staatenbundes nach internationalem Völkerrecht.

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Die Gliederung der Ausstellung ›Idee Europa‹

Einem Auftakt zu den kleinasiatischen Wurzeln des antiken Europa-Mythos folgte das erste von neun Kapiteln:

1. Mythos der Europa. Die Griechen nannten den Kontinent, dessen Ausmaße sie von den ›Säulen des Herkules‹, der Meerenge von Gibraltar, bis zum Schwarzen Meer kannten, nach der phönizischen Prinzessin Europa, die der Legende nach auf dem Rücken des in einen Stier verwandelten Gott Zeus über das Mittelmeer auf die Insel Kreta entführt worden war. Die Einheit des römischen Reiches aber gründete auf dem ›mare nostrum‹ und nicht auf Europa. So beschreibt der Geograph Strabon (um 60 v. Chr. – um 21/25 n. Chr.) in Unkenntnis der skandinavischen Länder die Römer als diejenigen, »die beinahe ganz Europa halten außer der Gegend, die sich jenseits der Donau befindet, und den Gegenden, die den Ozean zwischen dem Rhein und dem Don berühren«.

2. Kontinent des Glaubens – Europa als orbis christianus: Heimat der Christenheit. Nach dem Zusammenbruch der pax romana, der hegemonialen Friedensordnung des Römischen Reiches, im 5. Jahrhundert wird das Wort Europa nur vereinzelt erwähnt. Um 400 n. Chr. bezeichnen Schriftquellen des mediterranen Raumes mit Europa die nördlichen römischen Reichsteile am Mittelmeer, im 6. Jahrhundert dann den gallischen und nordalpinen Raum. Als erster christlicher Chronist erwähnt Sulpicius Severus (+ 410), der Biograf des Heiligen Martin von Tours, »Europa« »im Reich des Heils«. »Blume ganz Europas« nennt der Ire Columban um 600 n. Chr. Papst Gregor den Großen. Im 7. Jahrhundert bezeichnen die Annalen die fränkischen Völker und den Kontinent, den Rhein und Donau bewässern, mit diesem Begriff. Die Idee eines politischen, auf dem Christentum begründeten Europa manifestiert sich durch Karl Martells Vertreibung der Araber aus Gallien in der Schlacht von Poitiers. In der mozarabischen Chronik werden erstmals als kontinentale Gemeinschaft der »europenses« die Völker nördlich der Pyrenäen und der Alpen und als »Armee der Europäer« die Koalition der Franken, Kelten, Iberer und Sachsen von Isidor von Sevilla bezeichnet. Seit Papst Leo III. ihn im Jahre 800 zum »Kaiser der Römer, König der Franken und Langobarden« krönte, betreibt Karl der Große die Expansion des Reiches hin zur Einheit des Christentums von der spanischen Mark bis Pannonien (Ungarn), von der Nordsee bis Mittelitalien. Sein Hoftheologe Alkuin bezeichnete Europa als »Kontinent des Glaubens«. Seit der Karolingerzeit ist mit »Europa« in der Regel das Frankenreich gemeint. In der Stauferzeit wird der Begriff Christianitas vereinzelt synonym für Europa und Occidens verwendet: 1241 sucht Kaiser Friedrich II. die christlichen Fürsten Europas zu einem Verteidigungsbund zu bewegen.

Doch universeller Friede in der von Gottes Macht gewirkten Ordnung ist mit der Zerrissenheit der irdischen Welt, die unaufhörlich Krieg führte, nicht zu vereinbaren. Als erste Bewegung zur Befreiung der heiligen Stätten von islamischer Herrschaft ergreifen die Kreuzzüge – Pilgerfahrten im Geist des von Augustin propagierten »gerechten Krieges« – vom Ende des 11. bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert ganz Europa gemäß dem Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II. von 1095: »Kein Christ streite mehr wider den anderen, damit das Christentum selbst nicht untergehe, sondern verbreitet und gefördert werde«.

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3. Souveränität und Ordnung der Welt – Protestantismus und Türkenkriege in der ›res publica Christiana‹. Die moderne Staatsidee vereitelt die Perspektiven einer Einigung vermittels der Kirchenkonzilien als Forum der Nationen: Das Basler Reformkonzil (1431–1449), das die Friedensstiftung unter den Völkern Europas anstrebt, antwortet auf die Türkengefahr, die die Einheit des christlichen Abendlandes bedroht. Torquato Tasso bezeichnet den Kampf gegen die Türken als Kampf gegen Asien, Erasmus setzt auf das einige Europa, um sie abzuwehren. Zwar schafft der Druck von außen europäische Identität; doch die Einheit der Kirche ist nicht von Dauer. Auf dem Augsburger Reichstag kämpft Luther gegen die »römische Tyrannei« und fordert mit der Zerschlagung des Kirchenstaats die Säkularisierung der weltlichen Herrschaft.

4. Gleichgewicht und Konzert der Nationen – Europa in der Neuen Welt. Die Idee Europa reift zu einem Projekt der Versöhnung und des Friedens: Nach Sullys »République très chrétienne« von 1641 sollen die Deutschen nach der Rekonstitution des Reichs Karls des Großen ihr Reich in fünfzehn »Dominationsgebiete« aufteilen; an der Spitze einer europäischen Friedensarmee steht ein »christlicher Rat« von 40 Mitgliedern. Nach Leibniz’ ›Ägyptischem Plan‹ von 1670 soll ein »christliches Collège universel« unter Aufsicht von Papst und Kaiser »Europens Einheit im Glauben« wahren und die Vormacht Habsburgs brechen. William Penn entwirft 1693 eine Generalversammlung der Fürsten Europas zur Wahrung des Friedens. Abbé de St. Pierre, der sog. »Apotheker Europens«, veröffentlicht 1728 eine Schrift zum Ewigen Frieden: Achtzehn Regenten Europas sollen, um Krieg untereinander zu vermeiden und ewigen Handel unter den Nationen zu sichern, einen Unionsvertrag schließen. Rousseau strebt eher nach einer europäischen Republik, die die Untertanen emanzipieren soll. Voltaire beschreibt Europa 1751 als eine christliche Republik von mehreren Staaten, die trotz konfessioneller Spaltungen dieselbe religiöse Grundlage habe. Der britische Sozialreformer Jeremy Bentham schlägt 1788 eine internationale Versammlung vor, um freie Presse, freien Handel und Abrüstung in Europa voranzutreiben, da der Kriegszustand der Entfaltung des homo oeconomicus hinderlich sei. Kants Schrift zum »Ewigen Frieden« folgt 1795 mit der Idee eines dauerhaften Friedenskongresses ähnlichen Vorstellungen: »Der Friedenszustand unter Menschen [...] ist kein Naturzustand, der vielmehr ein Zustand des Krieges ist [...] Er muß also gestiftet werden«. Wahrung des Friedens heißt zugleich Aufrechterhaltung des Gleichgewichts der Kräfte, das immer wieder durch Kriege justiert werden muß.

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5. Manifest Europas – Französische Revolution und Nationalitätenprinzip. Nach 1789 setzt sich in Europa nach dem Vorbild der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika von 1776 das Prinzip des Selbstbestimmungsrechts der Völker durch. Da nach Edmund Burke »die Menschenrechte das Recht der Souveräne bedrohen«, erstreben Europas Nationalbewegungen die Freiheit ihrer Völker. Napoleon, als Vollstrecker der Revolution als »Kaiser der Volkssouveränität« bezeichnet, handelt als ein »Charlemagne du Jacobisme«, der die Seelen der Völker in einer Nation der Menschenrechte ›à la Bonaparte‹ vereinen will. Der Wiener Kongreß und die Heilige Allianz, die 1819 nach dem Gesetz der Heiligen Dreieinigkeit die wahre Herrschaft Gottes wiedererrichten will, wehren dem Prinzip der Volkssouveränität durch Legitimität, doch neue Völkerrechtsgrundsätze sollen in konstitutionellen Monarchien gültig sein, um das Konzert der Großmächte nach außen und innen abzustimmen.

6. Vom Europa der Utopien zum Europa der Nationen – Jenseits der Romantik: Das Europäische Konzert und seine Allianzen. Nach der Julirevolution von 1830 werben mit den Menschheitsidealen der französischen Revolution militante Pazifisten für die Republik der bürgerlichen Revolution. Der Italiener Mazzini gründet 1831 das ›Comité révolutionnaire européen‹. Auguste Comte verfaßt 1848 den ›Catéchisme positiviste‹ für eine ›République occidentale‹ mit Paris als Hauptstadt; sein Entwurf umfaßt beinahe alle Staaten der heutigen europäischen Gemeinschaft.

Die Februarrevolution von 1848 nährt die Hoffnung auf die »Vereinigten Staaten von Europa«. Victor Hugo legt auf dem Pariser Friedenskongreß 1849 seine Vision eines europäischen Staatenbundes dar:

»Ein Tag wird kommen, wo Ihr Frankreich, Ihr Russland, Ihr Italien, Ihr England, Ihr Deutschland, all ihr Nationen des Kontinents, ohne Eure jeweiligen Unterschiede und Eure ruhmreiche Individualität zu verlieren, Euch einer höheren Einheit einordnen und die europäische Brüderschaft begründen werdet […] Ein Tag wird kommen, wo das universelle Wahlrecht der Völker Kugeln und Bomben durch Wahlzettel in der gewissenhaften Vermittlung eines großen souveränen Senats ersetzen wird, der für Europa das sein wird, was für England das Parlament, für Deutschland der Reichstag, die gesetzgebende Versammlung für Frankreich ist.«

Der St. Simon-Schüler Lemonnier gründet 1867 in Genf die »Liga des Friedens und der Freiheit«, aus der 1872 sein Journal mit dem Titel »Les Etats Unis d'Europe« hervorgeht. Am 14. Juli 1870, dem Tag der kriegsauslösenden Emser Depesche, pflanzt Victor Hugo in seinem Inselexil auf Guernsey die »Eiche der Vereinigten Staaten von Europa«. Doch nach dem Deutsch-Französischen Krieg ist der Europagedanke durch das uneinige Konzert der Großmächte zerstört. Auch der Haager Friedenskongreß von 1899 kann keine neuen Akzente mehr setzen.

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7. Volksbund und Paneuropa-Idee – Vom Mächtekonzert zur Blockbildung. Nach dem Scheitern der transnationalen Bemühungen um Friedenssicherung gehen im Sommer 1914 ›in ganz Europa‹ die Lichter aus. Romain Rolland bezeichnet im September 1914 den Krieg als ›Verbrechen gegen Europa‹. Wilsons Idee der Vereinten Nationen mit gegenseitigen Garantien politischer Unabhängigkeit und territorialer Integrität soll den Vertrag von Versailles im Sinne des »Konzerts der Nationen« mit einem 14-Punkte-Programm überwinden. Vier Jahre nach der Zersplitterung des Habsburgerreiches gründet Graf Coudenhove-Calergi die Paneuropa-Bewegung in Wien, der Friedensplan des französischen Pazifisten Aristide Briand scheitert vor dem Völkerbund in Genf. 1926 erinnert Hugo von Hofmannsthal daran, daß das geistige Europa einer »schöpferischen Restauration« bedürfe, nachdem der Weltkrieg die Selbstverständlichkeit des europäischen Kosmopolitismus aus vornationaler Zeit zerrüttet habe. Der deutsche Faschismus ruft zum antibolschewistischen Kreuzzug im Namen des »neuen Europa«, um den Kontinent der Hegemonie des Dritten Reiches zu unterwerfen. Das ›andere‹ Europa nach der Überwindung des Faschismus entwerfen die Nachkriegspläne der Widerstandsbewegungen.

8. Baustelle Europa – Von der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Union. Das Ende des Zweiten Weltkrieges eröffnet die zwingende Perspektive eines Friedensprozesses zur Vermeidung neuer Vernichtungskriege. Zunächst jedoch wird die Spaltung Europas im Kalten Krieg durch die Alliiertenkonferenzen in Jalta und Potsdam vollstreckt. Winston Churchill fordert in Zürich 1946 die Einrichtung eines europäischen Rats zur Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa. Ein erster Kongreß tagt im August 1947 in Montreux mit der Idee der ›Generalstände von Europa‹ mit Sitz in Den Haag. Von dort aus nimmt die europäische Bewegung erste institutionelle Grundlagen an. 1948 wird der Europarat gegründet. Der Marshallplan fördert mit dem European Recovery Program den Wiederaufbau in sechs Nationen, die später zu Kernländern der Europäischen Gemeinschaft werden. Am 18. April 1951 schafft Jean Monnet mit Robert Schuman die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl mit Italien, Benelux, Frankreich, Westdeutschland und damit die Voraussetzung für die europäische Integration; 1957 wird sie mit den Römischen Verträgen zum Gemeinsamen Markt erweitert. Dieser und der letzte Ausstellungsteil präsentierten mit originalen Tondokumenten und Dokumentarfilmbildern die Stationen vom Mouvement Européen seit 1947 über die Wende von 1989/90 bis in die Gegenwart.

9. Vereinigte Staaten von Europa – Idee Europa als Staatenföderation. Der letzte Ausstellungsteil befaßte sich mit den europäischen Föderationsbestrebungen seit der »Wende« um die innere Verfassung der erweiterten Staatengemeinschaft. Vor dem Ausgang mahnte eine Reliefkopie des antiken Kairos, des vierflügeligen Gottes der glücklichen Entscheidung im richtigen Moment, zu Prüfung und Augenmaß mit Blick auf ein Satellitenbild des europäischen Kontinents.

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›Europa im Museum‹

Als interaktives Multimediasystem über die Entwicklung der EU von 1945 bis heute leistet das luxemburgische Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe anhand originaler Ton-, Bild- und Schriftdokumente eine vorbildliche Aufarbeitung. Chronologisch und thematisch gegliedert, vermittelt die jeweils aktualisierte Datenbank Geschichte und Institutionen der EU auch als Internetversion[6]. Im Vergleich zur virtuellen Erstellung eines aktuellen Europabildes der jüngsten Zeitgeschichte verfügen europäisch ausgerichtete (National-) Museen jedoch kaum wie das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin über Altbestand oder gar einen soliden Ankaufsetat für den Einsatz originaler Bilder und Zeugnisse. Den Mangel kompensieren sie mit Leihgaben für Sonderausstellungen zu europäischen Themen.

Transnationales europäisches Geschichtsbewusstsein suchte auch das in Aachen geplante Bauhaus Europa mit Budgetmitteln der Euroregionale zu vermitteln: in der Pfalzstadt Karls des Grossen wollte es als Forum und Bildungszentrum mit Online-Bibliothek und modernster Digitaltechnik seine Vision des Europäischen publikumsnah in einem multifunktionalen Kommunikationszentrum entlang einer Geschichtsachse aufbereiten. Nach zweijähriger Konzeptions- und Debattenphase, die bis zu einem Architekturmodell für die Einrichtung des multimedialen Konzepts führte, scheiterte die Realisierung am 10. Dezember 2006 an einem Bürgerentscheid: 30,61 % aller Wahlberechtigten stimmten gegen das 31 Millionen teure Euroregionale-Projekt mit der Maßgabe, die verfügbaren Mittel nicht für kulturelle Zwecke, sondern für soziale Dringlichkeiten einzusetzen[7].

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Der lange Weg zur Gründung des ›Musée de l'Europe‹

Während die Berliner Ausstellung zur Geschichte der Idee Europa in den begrenzten Räumlichkeiten des Pei-Baus anhand herausragender Leihgaben ihre konzentrierte Wirkung am konzeptuellen Leitfaden der Schriftquellen zur Idee Europa entfalten konnte, verwies gerade diese zeitbegrenzte Vereinigung bisher nie zusammengeführter Objekte darauf, daß im Spektrum der europäischen Nationalmuseen[8] ein Museum fehlt, dessen Konzeption die supranationale Geschichte der Integration des europäischen Kontinents betrachtet. Mit Aus- und Rückblicken auf gesamteuropäische Perspektiven wird das erste postnational konzipierte Europamuseum Bilder und Zeugnisse nationalgeschichtlicher Überlieferung im postsozialistischen und transnationalen Kontext vorführen[9]. Kein ›politischer Gründungsakt‹ seitens der EU befördert dieses in Brüssel entstehende Museum – ein Umstand, der seinen Werdegang nicht eben beschleunigt, wenn man die Gründung anderer Geschichts- und Kunstinstitutionen der letzten 30 Jahre vergleicht: Nachdem Bundeskanzler Helmut Kohl im Oktober 1987 in Berlin das Deutsche Historische Museum ins Leben rief, konnte das neue Haus seine Sammlungen seit der Fusion mit dem DDR-Museum für Deutsche Geschichte seit 1990 wesentlich erweitern[10]. Französische Einrichtungen entstanden auf Initiative der Staatspräsidenten Pompidou und Chirac, so das 1977 eröffnete Pariser Centre Pompidou oder das den Künsten und Kulturen Afrikas, Amerikas, Asiens und Ozenaniens gewidmete Musée du Quai Branly, das in Paris seit Juni 2006 die um Stiftungen und Ankäufe ergänzten Sammlungen des Musée de l’Homme und des Musée national des arts d’Afrique et d’Océanie zusammenführt. Auch die von Paris initiierte Cité nationale de l’histoire de l’Immigration widmet sich der Europäischen Integration mit aktuellem Blick auf die Zuwanderung nach Frankreich seit dem 19. Jahrhundert im Art déco-Bau des früheren Musée de l’Homme im Palais de la Porte Dorée in Paris seit Oktober 2007 in Teileröffnungen bis 2009. In Marseille wird das zukünftige Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée mit den Sammlungen des ehemaligen Pariser Musée des Arts et Traditions Populaires die Kulturen, Religionen und Ethnien rund um das Mittelmeer nach einem interdisziplinären zivilisationshistorischen Konzept vorführen.

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Die geplante Dauerausstellung

Auch das in Brüssel entstehende Musée de l’Europe hat zunächst keine eigene Sammlung. Als »Tankstelle« für Leihgaben hilft neben den grossen Museen, Bibliotheken, Archiven und Sammlungen das Netzwerk der Europäischen Geschichtsmuseen[11]. Den nunmehr 27 EU-Mitgliedstaaten für die derzeit fast 500 Millionen Bürger mit dem größten Binnenmarkt der Welt soll diese erste europäisch verfaßte Einrichtung die Geschichte der politischen Integration vermitteln. Diesen Ansatz kann nur der didaktische Einsatz virtueller Audiovision und Animation, ja sogar künstlerischer Visualisierung gewährleisten. Als initialer Raumverteiler im Gesamtüberblick wird etwa ein dreidimensional eingerichteter Kartenraum die aktuelle EU mit dem Verlauf alter und neuer Grenzen vergegenwärtigen[12], beginnend mit der ersten Strukturierung des europäischen Raumes seit der Antike, der Aufteilung des Kontinents und der Wanderung seiner Völker. Das Musée de l’Europe folgt nicht der Geschichte der Etats nations mit ihren territorialen Kriegs- und Friedensschlüssen. Es blickt vielmehr im asynchronen Rückblick von zwei Jahrtausenden auf deren Schnittmengen im Prozess der Europäisierung und konzentriert sich somit auf Wechselpunkte der Orientierung im Zeitraffer der ›longue durée‹. Die inszenatorische Gestaltung wird mit assoziativen ›Zeitzitaten‹ wesentliche Sehhilfen anbieten müssen, die dem Besucher als Rezeptionsbrücken zur Einordnung in den chronologisch-thematischen Parcours dienen. Eine aktuelle Rundschau wird zu den kulturellen Wurzeln der europäischen Völker mit dem in der Renaissance wiederentdeckten und rekonstruierten Erbe der Antike von Athen, Rom und Byzanz überleiten. Die kulturelle Innovation der Kelten, die Wanderung der germanischen Völker von Nord nach Süd prägt bis heute die Vielfalt der nationalen und regionalen Kulturen, die das Gedächtnis von Krisen, Kriegen und Konflikten entlang der Sprach- und Territorialgrenzen zu Fremd- und Selbstbildern der Nachbarschaften geschärft haben. Die invention of tradition aber wurde an den nationalen Altären der Vaterländer gepflegt[13].

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Das Konzept der Dauerausstellung[14] dient demgegenüber der Besinnung auf die kulturelle und zivilisatorische Völkergemeinschaft, die die Europäer trotz fortwährender Kriege verband. Es folgt dem Konzept der longue durée: Danach vollzieht sich die Einigung des Kontinents 1. durch den Glauben auf der Grundlage der jüdisch-christlichen Überlieferung vom Erbe der Antike bis in die frühe Neuzeit (10. bis 16. Jahrhundert), 2. durch die Aufklärung vom Humanismus der Renaissance bis zur französischen Revolution (18. bis 19. Jahrhundert), 3. durch das Projekt der Integration und dessen Realisierung im 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Jene drei Phasen der Einigung durchschneiden zwei Kriegsperioden: die Religionskriege des 16. bis 17. Jahrhunderts zwischen der ersten und der zweiten, sowie die ideologischen Kriege zwischen der zweiten und dritten Einigungsphase.

Nun ist es das Projekt der europäischen Integration durch die wirtschaftliche hin zur politischen Einheit, die den Kontinent im Westen auf die Zukunft richtet, wie es Churchill am 19. September 1946 in Zürich formulierte:

»Dieser edle Kontinent ist die Heimat aller Völker der westlichen Welt. Er ist der Ursprung des christlichen Glaubens und der christlichen Ethik, die Wiege der westlichen Zivilisation. Trotzdem nahm von Europa die Reihe der furchtbaren nationalistischen Kämpfe ihren Ausgang, die zweimal in unserem Leben den Frieden zerstört und die Zukunft der Menschheit vernichtet haben […] wir müssen eine Ordnung schaffen, die ein Leben in Frieden, Sicherheit und Freiheit ermöglicht. Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa erbauen.«

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Bausteine für ein ›Musée de l'Europe‹

Im Vorfeld der Realisierung seiner Dauerausstellung wirkt das Musée de l’Europe durch erste Themenausstellungen wie der 2001 veranstalteten Schau ›La Belle Europe – Le temps des Expositions universelles, 1851–1913‹[15] oder dem aktuellen Vergleich religiöser Riten und Rituale mit dem Titel ›Dieu(x) – mode d’emploi‹ = ›Gott bzw. Götter – eine Gebrauchsanweisung‹[16]. Dauerleihgaben aus ganz Europa werden den trans- und postnationalen Rückblick auf das kollektive Gedächtnis des Kontinents mit dem Fortschritt medialer Ausstellungstechnik für interaktive Dialogformen zwischen Kontext und Besucherführung vereinen. Die Veranschaulichung der Geschichte der Europäischen Integration erfordert die Einwerbung wesentlicher Leihgaben an Bildern und Zeugnissen, da eine Visualisierung ganz ohne originale Zeugnisse jeglicher auratischer Anmutung entbehrte. Somit wird das Europamuseum, dessen Wechselausstellungen wie in einer Vitrine die Vielfalt der europäischen Museumsschätze zeigen, aus konservatorischen Gründen sein Ausstellungskonzept in ständigem Wandel von Teileinheiten seiner Präsentation umsetzen. Um affirmative Positionen zu vermeiden, werden diese Profilschnitte die Auseinandersetzung mit europäischen Kontexten schärfen. Seit dem 25. Oktober 2007 erinnert das Musée de l’Europe mit der an Film- und Tondokumenten reich bestückten interaktiven Ausstellung mit innovativer Szenographie ›C’est notre histoire‹ an die fünfzigste Wiederkehr der Gründung der EWG. Von 1945 bis 1989 verfolgt dieser aktuelle Baustein für die spätere Dauerausstellung den Verlauf der Westintegration seit dem Marschall-Plan über die Kohle- und Stahlunion zur EWG gegenüber der Einrichtung der Warschauer Pakt-Staaten, dem Prozeß der Dekolonisation, der Implosion des Sowjetsystems bis zum Fall der Berliner Mauer sowie den Konflikten und Folgen der Verträge von Maastricht und Schengen, von Nizza bis Kopenhagen bis hin zur ausstehenden Ratifizierung einer Europäischen Verfassung für die Union aus 27 nationalen multiethnischen und multireligiösen Demokratien[17]. Jene Rückbesinnung auf die erste realisierte europäische Gemeinschaft nach 1945 spiegelt die wirtschaftliche, die soziale und die politische Integration in Westeuropa zeitgleich mit der Blockbildung in Mittel- und Osteuropa seit dem Beginn des Kalten Krieges bis in die Gegenwart der EU.

Weitere Bausteine werden die Gesamtkonzeption in Teileinheiten fortschreiben: etwa ›Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber‹, ›Nos cousins américains‹, ›Europa ist eine Frau‹, ›Europa von außen, im Blick der anderen‹, ›Russland in Europa‹. Die historische Perspektive europäischer Identität ist nicht in der ›Festung Europa‹ gefangen. Sie wird Geschichtsmythen mit Fragen an die Globalisierung der Gegenwart verknüpfen müssen und die Besucher dazu anregen, europäische ›Transfers‹ jenseits nationalstaatlicher Positionen aufzunehmen. Somit wird das Musée de l’Europe trotz seiner musealen Ausrichtung gemäss der europäischen Sinngebung seiner ›raison d’être‹ eine konzeptuelle ›Baustelle‹ bleiben. Es vermittelt sein post- und transnationales Konzept der Europäisierung des Kontinents in einer Welt, da andere europäische Museen sich zeitgemäss zum globalisierten Kapitalmarkt in anderen Kontinenten ›mondialisieren‹.[18]

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Literaturverzeichnis

Barnavi, Elie (Hg.): La belle Europe. Le temps des expositions universelles, 1851 – 1913. Bruxelles: Musées Royaux d'Art et d'Histoire 26.10.2001–17.3.2002, Bruxelles 2001.

Hobsbawm, Eric / Ranger, Terence (Hg.): The Invention of Tradition, Cambridge 1983.

Kocka, Jürgen: Ein chronologischer Bandwurm. Die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums, in: Geschichte und Gesellschaft. Zeitschrift für Historische Soeialwissenschaft, 32/3 (2006), S. 398–411.

Niedermüller, Peter: History, Past and the Post-Socialist Nation, in: Ethnologia Europaea. Journal of European Ethnology 28 (1998), S. 169–182.

Nora, Pierre (Hg.): Les Lieux de Mémoire, Paris 1984–1992.

Plessen, Marie-Louise von (Hg.): Idee Europa. Entwürfe zum »Ewigen Frieden«. Ordnungen und Utopien für die Gestaltung Europas von der pax romana zur Europäischen Union. Eine Ausstellung als historische Topographie. Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums, Berlin 2003.

Plessen, Marie-Louise von (Hg.): Die Nation und ihre Museen, Frankfurt/M. 1992.

Stölzl, Christoph (Hg.): Bilder und Zeugnisse der Deutschen Geschichte. Aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums, Berlin 1995.

Stölzl, Christoph, (Hg.): Deutsche Geschichte in Bildern, München u.a. 1995.

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ANMERKUNGEN

[*] Marie-Louise Gräfin von Plessen, Dr., Historikerin und Ausstellungskuratorin, St. Firmin sur Loire.

[1] Am Westminster College in Fulton/Missouri.

[2] Siehe dazu zuletzt Kocka, Bandwurm 2006.

[3] Zur Eröffnung des neuen Kulturzentrums in der Abtei Neumünster im Mai 2004. Sie wurde anschließend im Rathaus in Aachen, Maastricht, Schengen und Brüssel präsentiert.

[4] Alle Zitate und Verweise siehe Plessen, Idee Europa 2003.

[5] In seiner um 160 n. Chr. vollendeten ›Geographike hyphegesis‹ beschrieb er die antike Kartographie. Dieses Grundlagenwerk wurde um 1475 in einem byzantinischen Manuskript wiederentdeckt und in Vicenza 1475 als ›Cosmographia‹ in einem ersten Nachdruck ohne Karten herausgegeben.

[6] ENA = European Navigator (www.enafree.lu).

[7] Aachener Zeitung, 11. Dezember 2006, S. 9.

[8] Vgl. Plessen, Die Nation und ihre Museen 1992. Das DHM veranstaltete vom 14. bis 16.3.2007 ein internationales Symposium mit neuen Geschichtsmuseen zum Thema »The Memory of Nations? New National Historical and Cultural Museums: Conceptions, Realizations and Expactations«.

[9] Vgl. Niedermüller, History 1998. Das anfangs privat initiierte Musée de l’Europe ist seit zehn Jahren geplant. Beteiligt waren Entscheidungsebenen der Stadt und Région Brüssel, die belgischen Ministerien der Kultur und des Tourismus, die wichtigsten Sprachgemeinschaften (Französisch, Flämisch, Deutsch) sowie die belgische Nation, vertreten durch das Parlament. Begleitet wird das Projekt von einem hochrangigen internationalen Sachverständigenkomité und einem kleinen wissenschaftlichen Beirat, dem ich seit fünf Jahren angehöre.

[10] Siehe Stölzl, Deutsche Geschichte in Bildern 1995; ders.: Bilder und Zeugnisse 1995.

[11] So etwa das DHM, das Berliner Museum für Europäische Kulturen, das Turiner Museo di Risorgimento, das Luxemburger Musée de l’Histoire, das Nationalmuseum Helsinki oder das Musée de l’Histoire contemporaine, Paris.

[12] Vgl. La Chambre des Cartes, brochure no 7 de la Description générale du Musée de l’Europe, hg. von Tempora, Bruxelles 2004.

[13] Habsbawm / Ranger, Invention 1983; Nora, Lieux de Mémoire, Bd. 1-2 1986.

[14] Unter konzeptioneller Leitung des Historikers und Museumsforschers Krzysztof Pomian.

[15] Veranstaltet in Brüssel, Musées royaux d’Art et d’Histoire, 26. Oktober 2001-17. März 2002. Katalog in frz. Sprache: Barnavi, Belle Europe 2001.

[16] Frz. Begleitkatalog, hrsg. vom Musée de l’Europe unter Leitung von Elie Barnavi, Brüssel 2006.

[17] Asselborn, Miguel Angel Mopratinos (Ministres des affaires étrangères du Luxembourg et d’Espagne), in: Le Monde, 17. Januar 2007, S. 19.

[18] Beispiel: die aktuelle Debatte um die geplanten institutionellen Erweiterungsallianzen des Louvre in Atlanta (USA) bzw. in Abou Dhabi sowie des Centre George Pompidou in Shanghai und Tokio, siehe Le Monde 9. Januar 2007, S. 26, und 20. Januar 2006, S. 2: Michel Guerrin et Emmanuel de Roux: Musées à l’heure de la mondialisation.



ZITIEREMPFEHLUNG

Marie-Louise von Plessen, Die Idee Europa im Museum, in: Kerstin Armborst / Wolf-Friedrich Schäufele (Hg.), Der Wert »Europa« und die Geschichte. Auf dem Weg zu einem europäischen Geschichtsbewusstsein, Mainz 2007-11-21 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beiheft online 2), Abschnitt 139–151.
URL: <http://www.ieg-mainz.de/vieg-online-beihefte/02-2007.html>.
URN: <urn:nbn:de:0159-2008031319>.

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