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Heiliger Krieg und göttlicher Friede. Deutungen von Krieg und Frieden in europäischen Predigten der Frühen Neuzeit

Seit 2018 Institutionelle Förderung

Das Projekt schloss an das Leibniz­-Wettbewerbsprojekt »Repräsentationen des Friedens« an. Es beschäftigte sich mit der Frage, in welcher Weise Ereignisse von Kriegen und Friedensvereinbarungen in Predigten des 17. und 18. Jahrhunderts dargestellt, bewertet und paränetisch eingesetzt wurden.

Trugen die Predigten dazu bei, einzelnen Kriegsgeschehnissen oder überhaupt dem Mittel des Krieges eine theologische Legitimation zu verleihen? Wurden Friedensschlüsse als Verhandlungserfolge der beteiligten Potentaten verstanden oder als dem menschlichen Handeln entzogenes Geschehen? Kann man dem Frieden einen sakralen Charakter zusprechen? Welche Konsequenzen zogen die Prediger aus der Bewältigung kriegerischer Ereignisse für die ethische Orientierung in der Zukunft? Und welche Veränderungen traten mit dem Gedankengut der Aufklärung in diesen Predigten auf?

Anhand eines Quellenbestands von mehreren hundert europäischen Predigten und dazugehörigen anderen Texten wie Gebeten, Liedern und Liturgien wurden diese Fragen im interkonfessionellen und internationalen Vergleich untersucht. Dazu gehörten Hofpredigten, Predigten zu städtischen und dörflichen Gemeinden, aber auch zu Soldaten. Sie lassen eine situative Anpassung der Aussagen sowie – im Verlauf der Jahrhunderte – eine deutliche Entwicklung im Verständnis von Krieg und Frieden erkennen.