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Veranstaltungen

19.05.2022 - 20.05.2022

Workshop »Performance der Leistung: Praktiken der Humandifferenzierung von 1900 bis in die Gegenwart«
Organisiert von Mita Banerjee, Gregor Feindt, Johannes Paulmann und Benjamin Wihstutz Veranstaltungsort: Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) Mainz, Alte Universitätsstraße 19, Mainz Der Workshop »Performance der Leistung« betrachtet Leistung als eine dynamische Praxis der Humandifferenzierung im langen 20. Jahrhundert und in unterschiedlichen historischen Konstellationen, Gesellschaften und Weltregionen. Grundlegend ist dafür die Annahme, dass Leistung historisch geworden, geografisch variabel und sozial kontingent ist. Der Workshop untersucht gezielt die Aufführung, Darstellung und Vermittlung von Leistung in einzelnen Situationen und anhand von Individuen, wie auch deren Wirkung auf Gesellschaften über eine lange Dauer. Damit schließt der Workshop an die fruchtbare interdisziplinäre Forschung zu Leistungspraktiken und Diskursen in den letzten Jahren an und fragt wie Leistung sich als Prinzip der Unterscheidung von Menschen durch Performances historisch verfestigte. Die Beiträge stellen drei zentrale, aber bislang nur wenig beachtete Aspekte der Leistung ins Zentrum der Diskussion: (1) Leistung als Praxis der Humandifferenzierung entsteht im Zusammenspiel von Diskurs und Performance unabhängig davon an welchen Aspekten menschlicher Existenz sie ansetzt. Leistung wurde nicht nur in Lohnordnungen, bürokratischen Richtlinien oder Regelbüchern des modernen Sports definiert, sondern zugleich am Zahltag, in der Amtsstube oder auf dem Sportplatz ausgehandelt und in Aufführungen vermittelt. (2) Menschen sind nicht bloße Objekte der Leistung, sondern ihre Subjekte. Sie werden nicht nur durch Bewertung differenziert, evaluiert und hierarchisiert, sie nehmen an einer solchen Bewertung durch Tests und Leistungsschauen selbst teil, können diese nachvollziehen und selbstständig andere Menschen bewerten. Diese durch Leistung differenzierten Menschen und ihre Perspektiven stehen im Fokus der Untersuchungen. (3) Schließlich sind besonders Umbrüche im modernen Leistungsparadigma von Interesse, also Momente und Konstellationen in denen sich der Begriff oder die Performance von Leistung veränderten bis hin zu ihrer völligen Infragestellung in den Krisen der Leistungsgesellschaft. Der Workshop bringt Forschende aus Amerikanistik, Geschichtswissenschaft, Theaterwissenschaft, Germanistik und Kulturwissenschaft zu einem offenen Arbeitsgespräch zusammen. Die Forschungsfelder Arbeit, Altern wie auch Dis/ability ermöglichen den interdisziplinären Austausch zu Perfomance und Leistung und bieten eine übergreifende Perspektive auf Praktiken der Humandifferenzierung. Die Vorträge sollen nicht länger als 20 Minuten einnehmen, damit ausreichend Zeit zur Diskussion gegeben ist.

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