26.09.2022 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion: »Die unbekannten Politikverhandler im Umbruch Europas« - jetzt in der Mediathek

Die Veranstaltung vom 26.09. in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin, in Kooperation mit dem IEG, ist jetzt in der Mediathek abrufbar.
Die Podiumsdiskussion schließt das gleichnamige Projekt ab: »Die unbekannten Politikverhandler im Umbruch Europas« wirft mit den aufgenommenen Interviews ein Licht auf die frei gewählte, letzte DDR-Regierung und sichert gleichzeitig wichtige Quellen. Dazu wurden fünf ausführliche Zeitzeugeninterviews mit fünf Staatssekretären der demokratisch legitimierten DDR-Regierung geführt. Projektträger ist das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte. IEG-Direktor Johannes Paulmann moderiert.
Foto: Staatssekretär Hans Misselwitz, Bildrechte: Katharina Kunter und IEG Mainz
Die Staatssekretäre der frei gewählten, letzten DDR-Regierung sind in Öffentlichkeit und Geschichtswissenschaften kaum als Akteure des politischen Transformations- und Vereinigungsprozesses der DDR 1990 bewusst. Es gibt weder schriftliche Quellensammlungen noch systematische Zeitzeugeninterviews, die die politische Aufgabe und die biographisch geprägten Expertisen dieser DDR-Staatssekretäre in den Blick nehmen. Dabei sind sie wichtige Zeitzeugen der friedlichen und demokratischen Transformation der DDR. Als Experten wussten sie in ihren jeweiligen Bereichen bestens über vorhandene Defizite, Probleme und Herausforderungen Bescheid – und auch über bis dahin von der SED-Diktatur unter Verschluss gehaltene Akten.
In der Veranstaltung werden Ausschnitte aus den kürzlich aufgenommenen Zeitzeugeninterviews, die mit Staatssekretären und Staatssekretärinnen der demokratisch legitimierten DDR-Regierung geführt wurden, gezeigt und auf dem Podium in der Diskussion mit drei ehemaligen Staatssekretär:innen vertieft.
Was waren ihre politischen Vorstellungen und Anliegen, für die sie sich bis zum 3. Oktober 1990 einsetzten? Was wollten sie in deutsch-deutschen und internationalen Verhandlungen zu einem »guten Ende« führen, was wollten sie gestalten, aus der DDR-Zeit bewahren und mit in die deutsche Einheit mitbringen? Wo gelang das und mit welchen Resultaten; wo ergaben sich Handlungsspielräume, wo scheiterten sie?
PROGRAMM
Begrüßung und aktuelle Einordnung:
Markus Meckel | letzter Außenminister der DDR 1990, Ratsvorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung
Einführung:
Wie macht man einen friedlichen und demokratischen Regimewechsel? Einsichten aus Zeitzeugeninterviews mit ausgewählten Staatssekretären der letzten DDR-Regierung 1990
Prof. Dr. Katharina Kunter (Universität Helsinki)
Kurzfilme
mit Interviewausschnitten zu den Themen Berufung, Politische Gestaltung, Handlungsspielräume, Erfolge, 3. Oktober 1990.
Podiumsgespräch
• Almuth Berger | Berlin, 1990 Staatssekretärin im Amt des Ministerpräsidenten
• Helga Kreft | Potsdam, 1990 Staatssekretärin im Familien- und Frauenministerium
• Hans Misselwitz | Berlin, 1990 Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten
Moderation: Prof. Dr. Johannes Paulmann (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz) und Prof. Dr. Katharina Kunter (Universität Helsinki)