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Wissen der Welt – Erbe der Menschheit: Die Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO

Die 1970er und 1980er Jahre sind in der Zeitgeschichtsforschung als Zäsur ein heiß diskutiertes Thema. Sie werden als Vorgeschichte der Gegenwart gelesen, zum Initiationsmoment einer globalisierten Welt erklärt oder läuten den „Abschied vom Nationalstaat“ ein. Sie werden als Ursprung eines neuen ökologischen Bewusstseins, aber auch als Beginn neuer kultureller Selbstverortungen interpretiert. Das Projekt zur Geschichte des UNESCO-Welterbeprogramms schloss an diese Beobachtungen an und machte sie zum Teil seiner Fragestellung: Es nutzte eine spezifische Form des Regierens als Sonde, um Veränderungen von Strukturen, Institutionen und Akteuren, aber auch Wahrnehmungen und Handlungsmöglichkeiten zu analysieren. Gleichzeitig untersuchte das Projekt die Genese des UNESCO-Welterbes erstmals auf der Grundlage historischer Quellen. Es gewährte so neue Einblicke in die „Verwandlungen“ von Staatlichkeit und Politik sowie Kultur und Natur, Geschichte, Gegenwart und Zukunft seit den 1970er Jahren. Es vermaß das Governance-Feld des Welterbeprogramms in fünf Teilstudien:

  • Das Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO: Kosmopolitisierung des kollektiven Gedächtnisses – Andrea Rehling
  • Galapagos: Verkörperung des Wissenschafts- und Naturschutzverständnisses im Welterbe? Die Geschichte der Galapagos-Inseln als UNESCO Welterbestätte – Elke Ackermann
  • Europäisches Erbe auf der Weltbühne: Der Aachener Dom, westdeutsche Geschichtspolitik und die Anfänge der UNESCO Welterbe Liste – Elsa Duval
  • Eine Herausforderung für das Welterbe-Konzept der UNESCO? Die Geschichte des ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau als Weltkulturerbe – Julia Röttjer
  • Umkämpftes Erbe, Symbolische Anerkennung: die Altstadt von Jerusalem und die Anfänge des UNESCO Welterbes, 1955-1981 – Benedetta Serapioni

Das Forschungsprojekt wurde bei seiner Arbeit von einem internationalen, wissenschaftlichen Beirat unterstützt.

Veranstaltungen:

  • 19 January 2017 Public Lecture: Aleida Assmann: The Concept of Cultural Heritage – Its History and its Challenges, IEG Mainz / Vortrag als Videomitschnitt: https://www.youtube.com/watch?v=PMa6FjO7v_g
  • 8-9 July 2016 Workshop „Experts Shape the World: Environments, Economies and Cultures of Expertise“, IEG Mainz / Tagungsbericht
  • 17-18 November 2015 Symposium „The Many Faces of UNESCO (1945-2015). Maastricht / Mainz Exchange on the history of natural and cultural heritage conservation“, supported by the Maastricht Centre for Arts and Culture, Conservation and Heritage, Faculty of Arts and Social Sciences, History Department, University Maastricht / Report
  • 1-5 August 2015 Workshop „Visiting Contested Cities: Urban Planning, Tourism and the Politics of Heritage“ and Advisory Board Meeting, Jerusalem / Tagungsbericht
  • 16-20 July 2014 Workshop „Auschwitz as World Heritage – UNESCO, Poland, and History Politics“ and Advisory Board Meeting, Stanisław Pigoń Guesthouse of the Jagiellonian University Kraków / Tagungsbericht
  • 19-21 December 2013 Workshop „Aachen Cathedral. World Heritage: Historians & Practitioners in Dialogue“ and Advisory Board Meeting, Bischöfliche Akademie Aachen
Projektlaufzeit: 2013-2016
Projektförderung: Leibniz-Gemeinschaft
Projektbeteiligte:
  • Johannes Paulmann (Projektleitung)
  • Andrea Rehling (Projektleitung)
  • Elke Ackermann
  • Elsa Duval
  • Julia Röttjer
  • Benedetta Serapioni