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»Cosmobilities« – Grenzüberschreitende Lebensläufe in den europäischen Nationalbiographien des 19. Jahrhunderts

Zwischen dem 1. Mai 2014 und dem 30. April 2015 wurde am IEG die Machbarkeitsstudie »Cosmobilities« durchgeführt. Die gemeinsame Projektleitung lag bei Johannes Paulmann und Margit Szöllösi-Janze (München); bearbeitet wurde das von der Fritz Thyssen Stiftung geförderte Projekt am IEG von Sarah Panter. Ausgangspunkt von »Cosmobilities« war die Beobachtung, dass Nationalbiographien des 19. Jahrhunderts in besonderem Maße von der Vereinnahmung einzelner Persönlichkeiten und ihrer Leistungen im Namen einer ›Nation‹ geprägt sind. Sie täuschen damit über die grenzüberschreitenden Lebenswege, transnationalen Bezüge und möglichen kulturellen Austauscherfahrungen dieser Männer und Frauen hinweg, an denen diese – ebenso wie an einem nationalen Referenzrahmen – ihr Handeln orientierten. Wie ›national‹ sind also Nationalbiographien? In diese Lücke stieß die Machbarkeitsstudie, indem sie digitale Ressourcen und weiteres biographisches Material auswertete, um exemplarisch für ausgesuchte Gruppen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern – Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kunst – das Potenzial für zukünftige Forschungen zu prüfen.

Ein Alleinstellungsmerkmal des Forschungsvorhabens war außerdem die enge Zusammenarbeit mit den digital humanities im Rahmen des Verbundprojekts DARIAH-DE. Dabei wurde mithilfe eines informatorischen »use case« geprüft, ob sich aus der spezifischen Perspektive der »Cosmobilities« Frageraster und Kategorien für die Analyse serieller, digital verfügbarer Massendaten entwickeln lassen.