Forschung

Arbeitsbereich Religion

Wissen – Erfahrung – Interaktion

Der Arbeitsbereich „Religion“ fokussiert auf die Generierung und Mobilisierung religiösen Wissens, die Analyse religiöser Erfahrungen und die Bedeutung religiöser Interaktionen für gesellschaftliche Prozesse, Strukturen und Hierarchien in Europa als religiös pluralem Raum. Der Arbeitsbereich nimmt zunächst religiöse Umbruchserfahrungen und Umbruchsdeutungen unter dem Gesichtspunkt historiographischer Interpretationen als auch aus der Perspektive der historischen Akteure in den Blick. Des Weiteren sollen Verschiebungen in den Wissensregimes historischer Akteure akzentuiert und dabei die Ebene der Erfahrungen einbezogen werden. Außerdem fragen die Forschungen am IEG, welche Auswirkungen die von den historischen Akteuren selbst postulierten Strategien des Traditions- und Normumbruchs für die religiöse und gesellschaftliche Interaktion besitzen.

Laufend
Okt. 2024 - Sep. 2029
Religion

Transregionale Modernisierung: Iranische Intellektuelle in Europa (1870er- bis 1930er-Jahre)

Das Projekt untersucht die intellektuelle und ideologische Genealogie der iranischen Intellektuellen in Europa von den 1870er bis zu den 1930er Jahren.
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Laufend
Sep. 2024 - Aug. 2029
Religion

Die Synagoge als Klangraum – Religiöse Räume des Judentums als architektonische Erfahrungs- und Interaktionsträger zwischen Tradition und Reform (ca. 1750 – 1938)

Als zentraler religiöser Raum einer jüdischen Gemeinde ist die Synagoge für deren kultische Funktionalität ausgelegt. Die jüdische Liturgie ist dabei durch das gesprochene und gesungene Wort geprägt, das heißt durch die akustische Artikulation der Gebete und Predigten. Dieses Projekt untersucht, welche architektonischen Voraussetzungen die akustische Wahrnehmbarkeit des jüdischen Ritus gewährleisten und wie der Raum diese ermöglicht.
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Laufend
Jan. 2024
DigitalitätGesellschaftReligion

Aus fernen Katastrophen lernen? Zur grenzüberschreitenden medialen Verarbeitung extremer Naturereignisse im vormodernen Europa

Das Forschungsvorhaben untersucht die mediale Verarbeitung extremer Naturereignisse als grenzüberschreitende Reflexions- und Mobilisierungsmomente im (West-) Europa des 17. und 18. Jahrhunderts. Es fragt danach, ob durch medial hergestellte societal teleconnections eine frühneuzeitliche European media culture of disaster entstand.
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Laufend
Jan. 2024 - Juni 2028
Religion

Vortreffliches Gewürm: Bienenzucht, Seidenbau und die ökologischen Dilemmata der Aufklärung

Dieses Buchprojekt widmet sich der Insektenzucht als einer sozioökonomisch und ökologisch bedeutsamen Arena der Aufklärung. Es setzt sich mit der reichhaltigen bestehenden Forschung zu frühneuzeitlichen Kampagnen für "Fortschritt" und mehr "Fleiß" auseinander. Besondere Beachtung schenkt es den Geistlichen und hugenottischen Flüchtlingen, die zentrale Rollen in der Förderung von Bienenzucht und Seidenbau spielten.
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Abgeschlossen
Juli 2023 - Juni 2025
Religion

Transgressive Frömmigkeit: Wallfahrt und Grenzen in der Zeit der Französischen Revolution

In den turbulenten Jahrzehnten um 1800 vermischten katholische Wallfahrer:innen Frömmigkeit und Politik in den Grenzgebieten zwischen deutsch- und französischsprachigem Europa. Obwohl klerikale Führung wichtig blieb, zeigt das aktuelle Buchprojekt, wie sich katholische Lai:innen oft selbst mobilisierten, als sie sich den politischen und religiösen Herausforderungen der Aufklärungsreformen, der Revolution und der autoritären Herrschaft Napoleons stellten.
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Laufend
Juli 2023 - Dez. 2026
Religion

Aufklärung und Feiertagsreform in Ostmitteleuropa

Im achtzehnten Jahrhundert sahen sich katholische Bevölkerungen in Europa wie auch in anderen Weltteilen mit einer Welle radikaler Feiertagsreformen konfrontiert. Auf Verlangen weltlicher Herrscher:innen entbanden Päpste die Bevölkerung für eine Reihe von Heiligen- und Marientagen von der Pflicht, sich jeglicher Feld- und Handarbeit zu enthalten. Religiöse Reformideale und politische Ökonomie standen dabei im Wechselspiel.
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Laufend
Juni 2023 - Okt. 2028
Religion

The Counter-Reformation Self

Die Renaissance als vermeintlicher Entstehungsort des „modernen Individuums“ ist zwar weitgehend als Mythos entlarvt, doch verorten Historiker:innen Zeichen der frühneuzeitlichen Individualität zumeist bei jenen, die von der Norm abweichen, also meist bei „Helden“ und „Häretikern“. Mit diesem mikrohistorisch angelegten Projekt „The Counter-Reformation Self“ geht Nicole Reinhardt einen bewusst anderen Weg und verfolgt die Karriere eines Konformisten im Zeitalter der Gegenreformation (ca. 1540–1610).
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Laufend
Juni 2023 - Mai 2028
Religion

Logik für Aufklärung? Religion, Gesellschaft und die Stellung der Logik in Aufklärungsdiskursen

Das 18. Jahrhundert stellt eine historische Epoche dar, die sich weitgehend als „Zeitalter der Vernunft“ verstehen wollte und gern auch heutzutage so verstanden wird. Indessen sind die zeitgenössischen Entwicklungen der traditionellen akademischen Disziplin der Logik, die sich als eine auf die Kultivierung der Vernunft par excellence ausgerichtete Praxis stilisierte und zugleich von vielfältigen Erneuerungsversuchen geprägt wurde, kein bevorzugter Gegenstand der Aufklärungsforschung. Das Projekt fragt nach der Stellung und Bedeutung der Logik innerhalb religiöser und sozialer Reformvorhaben, die gewöhnlich als Kernanliegen des Aufklärungszeitalters wahrgenommen werden.
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Abgeschlossen
2022 - 2025
Religion

Glaube, Freundschaft und Naturphilosophie. Die „Accademia degli Oziosi“ im Bologna der Gegenreformation

In diesem Monographieprojekt untersucht Nicole Reinhardt eine Bologneser Akademie, in der sich zwischen 1563 und 1567 vornehmlich Studenten der Medizin und Philosophie zusammenfanden. Die kurze Existenz der Akademie der Oziosi wirft eine Reihe von Fragen auf, nicht zuletzt jene nach der sozialen, intellektuellen und religiösen Einordnung der Studenten der Naturphilosophie an der Universität und in der unmittelbaren Schlussphase des Konzils von Trient.
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Laufend
Sep. 2021 - Aug. 2029
GesellschaftReligion

IEG-Aktivitäten im Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“

Der Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit" fragt nach der Bedeutung der Vergangenheit für Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart. In interdisziplinären Perspektiven untersucht der Forschungsverbund, wie mit der Vergangenheit verbundene Werte hergestellt und vermittelt werden. Die Förderung läuft von 2021 bis 2029.
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Laufend
Jan. 2021
DigitalitätReligion

Priesterbibliotheken in der niederländischen Republik

Das Pilotprojekt will die bibliographischen Informationen in den Inventaren von zwei Priesterbibliotheken der Niederländischen Republik des 18. Jahrhunderts erfassen. Die wissenschaftliche Bedeutung solcher Bibliotheken ist bekannt: Sie zeigen, was katholische Priester, die in der holländischen Mission dienten, lasen oder zumindest für nützlich hielten. Darüber hinaus sagen diese Bibliotheken mehr über die niederländische katholische Spiritualität der frühen Neuzeit aus.
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Abgeschlossen
2020 - 2024
GesellschaftReligion

Selbstbestimmung unter der Besatzung? Die Formierung des modernen Ägypten (1879–1956)

Ägypten als international verflochtener Teil des britischen Empires, der arabischen Welt, der islamischen Reformbewegung und des (post-)osmanischen Raumes war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Treffpunkt mobiler Akteure sowie global zirkulierender Konzepte. Das am IEG angesiedelte Teilprojekt hat untersucht, wie globale Konzepte der Gesundheits- und Nationalisierungspolitik in lokale Kontexte umgesetzt wurden.
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Abgeschlossen
2020 - 2024
GesellschaftReligion

Debatten über Staatsbürgerschaft und Säkularismus im halbkolonialen Ägypten

Das Projekt untersuchte die Entstehung des modernen Ägypten am Beispiel öffentlicher Debatten über die Demokratie, Säkularismus und Staatsbürgerschaft. Das Forschungsvorhaben gehörte zum IEG-Teilprojekt "Self-Determination under Occupation? The Formation of Modern Egypt (1879-1956)" des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Verbundprojektes "The Historicity of Democracy in the Arab and Muslim World" (HISDEMAB).
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Laufend
Aug. 2020 - Dez. 2025
Religion

Selbstmarginalisierung der Täufer. „Absonderung“ als theologisches Konzept und gesellschaftliche Praxis bei den Täufern des 16. bis 18. Jahrhunderts

Das Projekt untersucht die Genese, gesellschaftliche Umsetzung und argumentative Anpassung der als „Absonderung von der Welt“ bezeichneten Selbstmarginalisierung der täuferischen Gruppen und später der Mennoniten zwischen ihren Anfängen in den „Schleitheimer Artikeln“ und den Assimilations- und Migrationsprozessen des 18. Jahrhunderts.
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Abgeschlossen
2020 - 2025
Religion

Europäische Religionsfrieden Digital (EuReD)

Zu den großen Herausforderungen Europas im 21. Jahrhundert gehört die Ermöglichung einer friedlichen Koexistenz der Religionen. Der konstruktive Umgang mit religiöser und konfessioneller Pluralität ist eine Aufgabe, die sich aber nicht erst in der Gegenwart stellt. Vielmehr begleitet sie die Geschichte Europas seit den Anfängen. Richtungweisend für alle neuzeitlichen Entwicklungen wurde das Entstehen von Religionsfriedensregelungen seit dem 16. Jahrhundert. Sie stellen einen wesentlichen Baustein für die Konstituierung des modernen europäischen Staatswesens dar.
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Laufend
Juli 2019
GesellschaftReligion

IEG-Aktivitäten im Leibniz-WissenschaftsCampus „Byzanz zwischen Orient und Okzident“ (Mainz / Frankfurt)

Ziel des WissenschaftsCampus Mainz / Frankfurt ist es, eine breite Plattform für interdisziplinäre Byzanz­forschung institutionell zu etablieren. Beteiligt sind alle Fächer, die zur Erforschung des Byzantinischen Reichs und seiner Kultur beitragen bzw. beitragen können.
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Laufend
Feb. 2019
DigitalitätReligion

„Staatskatholieken en Roomskatholieken“: Die katholischen Laien und das Schisma in der katholischen Kirche in der Niederländischen Republik (um 1650–ca. 1750)

Das Projekt konzentriert sich auf Prozesse der Fragmentierung und Pluralisierung am Beispiel des Schismas in der katholischen Kirche der Niederlande. Es untersucht die Entscheidungen katholischer Laien für eine der beiden konkurrierenden Kirchen und setzt lokale Muster der intrakatholischen Konfessionszugehörigkeit mit der generellen Entwicklung des Schismas in Beziehung. 
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Laufend
Jan. 2019
GesellschaftReligion

Christentum, Technisierung und Gesellschaft im Großbritannien der 1940er- bis 1960er-Jahre

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in Europa intensive Diskussionen über die Gestaltung neuer, "moderner" Gesellschaften statt. Beteiligte Christen versuchten, den sozialen Umbau in Einklang mit ihrem Glauben zu bringen. Die mit einer christlichen Weltanschauung konkurrierenden Prinzipien gingen oft mit Sakralisierungstendenzen einher, die sich bspw. in Naturwissenschaft, Technikgläubigkeit, Individualismus und den Ideologien des Kalten Krieges niederschlugen.
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Abgeschlossen
2018 - 2025
Religion

Europäische Religionsfrieden als rechtliche Ordnungsmuster konfessioneller Koexistenz in vergleichender Perspektive

Das Projekt von Christopher Voigt-Goy untersucht Europäische Religionsfrieden als rechtliche Ordnungsmuster konfessioneller Koexistenz in vergleichender Perspektive. Die Entwicklung der frühneuzeitlichen Religionsfrieden wird dadurch als eine gesamteuropäische, verschiedene Normtraditionen in Anspruch nehmende Bewegung zwischen rechtlicher Gleichbehandlung und Marginalisierung der Konfessionen profiliert.
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Laufend
2018 - 2027
Religion

Graduiertenkolleg 2304 „Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Austausch, Abgrenzung und Rezeption“

Kriege – innere und äußere – prägen die Entwicklung von Gesellschaften. Das Byzantinische Reich stand schon aufgrund seiner geographischen Lage im ständigen Austausch und Konflikt mit Nachbarn und Konkurrenten. Das Graduiertenkolleg 2304 "Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen" will ausgehend von den übergeordneten Forschungsfeldern "Ausdruckformen" und "Deutungskonzepte" die Prozesse des Austauschs, der Abgrenzung sowie der Rezeption untersuchen.
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Rezeption und Memoria der Reformation im östlichen Europa, hg. Henning P. Jürgens, Ulrich A. Wien (2024) (IEGB 142)
Open Access
SammelbandReligion

Rezeption und Memoria der Reformation im östlichen Europa

Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz: Beihefte, 142: Abt. Abendländische Religionsgeschichte
Henning P. Jürgens (Hg.)Ulrich A. Wien (Hg.)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht,2024
ISBN: 978-3-525-57147-7
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Orthodoxy in the Agora, eds. Mihai-D. Grigore, Vasilios N. Makrides (2024) (IEGB 143)
Open Access
SammelbandReligion

Orthodoxy in the Agora

Orthodox Christian Political Theologies Across History
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz: Beihefte, 143
Mihai-D. Grigore (Hg.)Vasilios N. Makrides (Hg.)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht,2024
ISBN: 978-3-525-30256-9
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Multiple Sacralities, hg. Bernhard Gißibl, Andrea Hofmann (2023) (IEGB 140)
Open Access
SammelbandGesellschaftReligion

Multiple Sacralities

Rethinking Sacralizations in European History
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz: Beihefte, 140
Bernhard Gißibl (Hg.)Andrea Hofmann (Hg.)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht,2023
ISBN: 978-3-525-30245-3
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Glaubenskämpfe, hg. Eveline G. Bouwers (2019) (IEGB 130)
Open Access
SammelbandGesellschaftReligion

Glaubenskämpfe

Katholiken und Gewalt im 19. Jahrhundert
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz: Beihefte, 130: Abt. Universalgeschichte
Eveline G. Bouwers (Hg.)
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht,2019
ISBN: 978-3-525-10158-2
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ReligionBuchpräsentationen

Buchpräsentation: „Devout and Defiant: How Pilgrims Shaped the Franco-German Borderlands in the Age of Revolutions“

20.01.2026
18:15–19:45 Uhr
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