Retterinnen. Humanität und Solidarität in Zeiten des Krieges
Das Projekt widmet sich systematisch den bislang wenig erforschten Zusammenhängen zwischen sozialistisch-kommunistischer Untergrundarbeit und Frauennetzwerken unter nationalsozialistischer Besatzung entlang der überregionalen europäischen Fluchtbewegungen betroffener Frauen (Sowjetunion, Polen, Österreich, Tschechoslowakei, Jugoslawien, Frankreich). Neben transregionalen Zugängen stützt sich das Projekt auf Forschungsergebnisse der Gender Studies und der Biographieforschung und fokussiert auf spezifisch weibliche Hilfsnetzwerke und Widerstandsstrategien. Aus einer geschlechtergeschichtlichen Perspektive wird gefragt, wie das Geschlecht die Entscheidung und die Möglichkeiten beeinflusste, Verfolgten im besetzten Europa zu helfen, und welche Entwicklungen innerhalb der Besatzungsgesellschaften die Rettung ermöglichten. Dabei wird im Sinne der Überlebenden von einem Widerstandsbegriff (Yehuda Bauer) ausgegangen, der jede gegen die nationalsozialistische Herrschaft gerichtete Handlung als Widerstand definiert.