Dr. Denise Klein

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IEG-Aktivitäten im Leibniz-Forschungsverbund »Wert der Vergangenheit«
Istanbul: Eine Stadt der Migranten, 1453-1800
Migration machte Istanbul zur Hauptstadt eines Großreichs und einer der vielfältigsten Städte der frühneuzeitlichen Welt. Nach der osmanischen Eroberung im Jahr 1453 bevölkerten die Sultane die Stadt neu, indem sie Menschen aus den Provinzen, Kriegsgefangene vom Balkan bis zum Iran und Sklaven aus Osteuropa in die Stadt brachten. Dann wurde Istanbul zu einem sicheren Hafen für spanische Juden und Moriscos. Ab dem späten sechzehnten Jahrhundert nahm die Stadt eine große Anzahl von Flüchtlingen aus Anatolien auf. Zudem zogen immer mehr Studenten, Karrieresuchende, Kaufleute und eine wachsende Zahl von Arbeitsmigranten vom Balkan, aus Anatolien und anderen Regionen in die Hauptstadt des neuen Weltreichs. Die Migranten bildeten nicht nur einen bedeutenden Teil der Bevölkerung, sondern besetzten auch Schlüsselpositionen in den imperialen Institutionen der Stadt und dominierten wichtige Bereiche des städtischen Lebens.